Der dritte Ökumenische Kirchentag im Jahr 2021 wird wahrscheinlich in Frankfurt am Main stattfinden. Nach Berlin 2003 und München 2010 biete die Mainmetropole "beste Voraussetzungen für ein solches großes Glaubensfest", heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten gemeinsamen Brief des Limburger Bischofs Georg Bätzing und des hessen-nassauischen Kirchenpräsidenten Volker Jung. Beide haben den Deutschen Evangelischen Kirchentag und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) zur Vorbereitung und Organisation eines dritten Ökumenischen Kirchentags vom 12. bis 16. Mai 2021 nach Frankfurt am Main eingeladen. Das Bistum Limburg ist für Frankfurt zuständig. Die endgültige offizielle Entscheidung soll am Freitagmittag auf der ZdK-Herbstvollversammlung in Bonn-Bad Godesberg fallen
Für den evangelischen Kirchentag soll die amtierende Kirchentagspräsidentin Christina aus der Au nach der als sicher geltenden Beschlussfassung die Einladung auf der ZdK-Tagung annehmen, bestätigte Sirkka Jendis vom Deutschen Evangelischen Kirchentag am Mittwoch in Fulda dem Evangelischen Pressedienst (epd) einen Bericht des "Kölner Stadt-Anzeigers". Wie Jendis sagte, hat die Schweizer Theologin dafür ein Mandat des Kirchentags.
Aufgrund der erwarteten Zahl von bis zu 200.000 Besuchern kämen nur wenige deutsche Städte als Veranstaltungsorte infrage, hieß es weiter. Für die bisherigen Ökumenischen Kirchentage in Berlin (2003) und München (2010) hatte die Vorlaufzeit rund neun beziehungsweise sieben Jahre betragen.
In dem Einladungsbrief von Jung und Bätzing heißt es: "Schon lange warten die Christinnen und Christen in Deutschland auf einen 3. Ökumenischen Kirchentag. Nach den großen und bewegenden Ökumenischen Kirchentagen in den Jahren 2003 und 2010 sehnen sich viele Menschen in unserem Land danach, erneut ein solches gemeinsames Zeichen zu setzen, mit dem wir über Konfessionsgrenzen hinweg unseren gemeinsamen Glauben an den auferstandenen Christus vor aller Welt bezeugen und ein Bekenntnis zu unserer gemeinsamen Verantwortung für ein friedliches Zusammenleben der Menschen in unserem Land und darüber hinaus ablegen."
Nach Berlin und München biete Frankfurt beste Voraussetzungen für einen dritten Ökumenischen Kirchentag, fügten der Kirchenpräsident und der Bischof hinzu: "Frankfurt liegt in der Mitte Deutschlands und ist von jeher eine weltoffene und den Menschen zugewandte Stadt. Hier begegnen sich Christinnen und Christen schon seit vielen Jahrzehnten mit großer gegenseitiger Wertschätzung und engagieren sich in ökumenischer Geschwisterlichkeit für das Gemeinwesen." Am Ökumenischen Kirchentag in Berlin nahmen mehr als 200.000 Menschen teil, an der konfessionsübergreifenden Großveranstaltung in München 2010 mehr als 160.000 Besuchern.
Zum fünften Mal Kirchentag in Frankfurt
Bischof Bätzing und Kirchenpräsident Jung sicherten beiden Gremien ihre Unterstützung zu: "Gerne wollen wir unsererseits das Mögliche - und dazu gehört selbstverständlich auch das finanziell Notwendige - dazu beitragen, dass auch der 3. Ökumenische Kirchentag zu einem erfolgreichen Ereignis wird." Für 2021 war bereits ein evangelischer Kirchentag in Frankfurt geplant. Die Stadt am Main wäre dann zum fünften Mal nach 1956, 1975, 1987 und 2001 Austragungsort des Großereignisses. Katholikentage fanden dort 1863, 1882 und 1921 statt.
Die Einladung eines katholischen Bistums oder einer evangelischen Landeskirche ist Voraussetzung für die Planung der Großveranstaltung. Katholiken- und Kirchentage finden in der Regel im Wechsel alle zwei Jahre statt. Höhepunkt im 500 Jubiläumsjahr der Reformation wird der Evangelische Kirchentag vom 24. bis 28. Mai 2017 in Berlin mit einem Abschlussgottesdienst in Wittenberg. Der nächste Katholikentag in Münster findet im Mai 2018 statt.
