Polizei räumt besetztes Denkmal für ermordete Sinti und Roma

Polizei räumt besetztes Denkmal für ermordete Sinti und Roma
Die Berliner Polizei hat die Besetzung des Denkmals für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma in Berlin-Tiergarten in der Nacht zum Montag beendet.

Berlin (epd). Kurz nach Mitternacht sei die unangemeldete Versammlung friedlich geräumt worden, sagte ein Polizeisprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Montag auf Anfrage. Am Sonntagnachmittag hatten den Angaben zufolge 60 Menschen, davon rund 30 Roma mit Kindern, mit der Besetzung des Denkmals gegen ihre drohende Abschiebung begonnen.

Mehrere Gesprächsangebote

Die vor allem aus Serbien, dem Kosovo, Bosnien-Herzegowina, Mazedonien und Montenegro stammenden Menschen wollten nach eigenen Angaben mit der Protestaktion auf die Konsequenzen der verschärften deutschen Abschiebepolitik aufmerksam machen. Auf Transparenten hatten sie unter anderem "Bleiberecht für alle" gefordert.

Das Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Reichstagsgebäude. Wie die Polizei mitteilte, wurden nach der Denkmal-Besetzung drei Strafanzeigen wegen Hausfriedensbruchs sowie wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte eingeleitet.

Vor der Räumung habe es mehrere Gesprächsangebote an die Besetzer gegeben, sagte der Polizeisprecher. Dabei seien unter anderem der Vorsitzende des Zentralrats der Sinti und Roma, Romani Rose, sowie weitere Initiativen involviert gewesen. Zudem sei ein anderer Ort vorgeschlagen worden, wo die Sinti und Roma gegen ihre drohende Abschiebung hätten demonstrieren können.