Einigung zu Verschwundenen bei Friedensverhandlungen in Kolumbien

Einigung zu Verschwundenen bei Friedensverhandlungen in Kolumbien
Kolumbiens Regierung und die Farc-Rebellen haben sich bei ihren Friedensverhandlungen auf einen weiteren Punkt geeinigt.

Die Konfliktparteien verständigten sich in der Nacht auf Sonntag (Ortszeit), die mehr als 25.000 Verschwundenen des Bürgerkrieges mit Hilfe des Roten Kreuzes zu suchen, wie der Radiosender RCN berichtete. Die Menschen, die während des über 50-jährigen Konfliktes spurlos verschwunden seien, würden gesucht, identifiziert und deren Überreste den Angehörigen übergeben, erklärten Regierung und Farc in Kubas Hauptstadt Havanna.

In dem kolumbianischen Bürgerkrieg zwischen Regierung, Rebellen und paramilitärischen Todesschwadronen sind mehr als 220.000 Menschen getötet und mehrere Millionen vertrieben worden. Die Verhandlungen zwischen Regierung und der größten Rebellengruppe, den "Revolutionären Streitkräften Kolumbiens" (Farc) in Havanna begannen vor knapp drei Jahren. Im März 2016 soll der endgültige Friedensvertrag unterzeichnet werden. Auf der Tagesordnung stehen noch ein Waffenstillstand und die Abgabe der Waffen.

Ende September wurde mit der Einigung auf eine juristische Aufarbeitung des Konflikts der bislang wichtigste Durchbruch erzielt. Schwere Verbrechen wie Hinrichtung, Entführung oder sexuelle Gewalt sollen mit bis zu 20 Jahren Haft geahndet werden. Sofern die Täter geständig sind und einen Beitrag zur Wahrheitsfindung leisten, kann das Strafmaß auf fünf bis acht Jahre reduziert werden. Bei den Themen Landkonflikte, Drogenhandel und Eingliederung von Ex-Kämpfern ins Zivilleben konnten bereits im vergangenen Jahr grundsätzliche Einigungen erzielt werden.