Hilfswerk warnt: Senioren in armen Ländern leben immer schlechter

Hilfswerk warnt: Senioren in armen Ländern leben immer schlechter
Die Hilfsorganisation HelpAge macht auf immer schlechter werdende Lebensbedingungen für alte Menschen in Entwicklungsländern, aber auch in Teilen Europas aufmerksam. Sparprogramme und zunehmende soziale Ungleichheiten träfen in vielen Ländern die Alten hart, sagte Geschäftsführer Michael Bünte am Mittwoch bei der Veröffentlichung des dritten Weltalten-Index von HelpAge.

Auch Industriestaaten seien von der Verschärfung der sozialen Lage in immer stärkerem Maße betroffen. So sei die Situation Älterer in Griechenland ähnlich schlecht wie in  afrikanischen Ländern, betonte Bünte. In Polen werden die Renten den Angaben zufolge von der Hälfte auf ein Viertel des Durchschnittlohnes sinken. In Spanien seien sie ganz eingefroren. Die Altersarmut in den USA steige seit der Rezession kontinuierlich. "Die vielfachen Sparmaßnahmen bei der sozialen Sicherheit werden sich negativ auf die Älteren von morgen auswirken", beklagte Bünte.

Beste Lebensbedigungen für Senioren in der Schweiz

Zu den zehn Ländern mit den besten Lebensbedingungen für Senioren gehören laut dem Index die Schweiz (Platz 1), Norwegen (2), Schweden (3) und Deutschland (4). Schlusslicht bildet, wie die beiden Jahre zuvor, Afghanistan (96). Bis auf Japan (8) haben es nur westeuropäische und nordamerikanische Länder unter die ersten zehn geschafft. Die 96 erfassten Staaten umfassen 91 Prozent der älteren Weltbevölkerung. Afrika ist mit 11 von 54 Staaten bisher unzureichend im Weltalten-Index repräsentiert.

Laut Bünte schreitet die Alterung der Weltbevölkerung seit einigen Jahren rasant voran. Pro Sekunde würden zwei Menschen auf dieser Welt 60 Jahre alt. Bereits heute gebe es 901 Millionen ältere Menschen. Das sind 12,3 Prozent der Weltbevölkerung. In 15 Jahren werde diese Zahl auf etwa 1,4 Milliarden und bis 2050 auf 2,1 Milliarden ansteigen. Das wären dann mehr als ein Fünftel der Weltbevölkerung.