Bedford-Strohm: "Gebildeter Glaube schützt vor Fundamentalismus"

Bedford-Strohm: "Gebildeter Glaube schützt vor Fundamentalismus"
In der Auseinandersetzung mit islamistischen Strömungen in Deutschland setzt die evangelische Kirche auf die Vermittlung aufklärerischer Werte.

"Unsere Aufgabe muss es sein, die religiösen Vertreter des Islam zu ermutigen, die eigenen Quellen orientiert an Demokratie und Menschenrechten zu interpretieren", sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, dem "Spiegel".

Eine wichtige Rolle komme dem Religionsunterricht in den Schulen zu, erklärte der bayerische Landesbischof. "Gebildeter Glaube schützt vor Fundamentalismus", unterstrich er. Schüler müssten lernen, die eigene Religion selbstkritisch zu hinterfragen, und sie müssten verstehen, was anderen an ihrer Religion wichtig ist.

Die Millionen Muslime, die in Deutschland leben, gehörten "mit ihren Traditionen zu uns", betonte der Ratsvorsitzende. Gleichzeitig sei die europäische Kultur sehr viel stärker von der jüdischen und der christlichen Religion geprägt - "und eben vom Zeitalter der Aufklärung", stellte er klar.

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