Behindertenbeauftragte: Jede vierte Firma beschäftigt keine Menschen mit Behinderung

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Behindertenbeauftragte: Jede vierte Firma beschäftigt keine Menschen mit Behinderung
Die Bundesbehindertenbeauftragte Verena Bentele beklagt eine zu geringe Beschäftigung von Menschen mit Behinderung durch deutsche Unternehmen.

Im Inforadio des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) verwies Bentele am Mittwoch zum Welttag der Menschen mit Behinderung darauf, dass es ungeachtet der gesetzlichen Beschäftigungspflicht von fünf Prozent Schwerbehinderten viele Betriebe in Deutschland gebe, die diese Quote nicht erfüllten. Etwa ein Viertel der Betriebe mit mehr als 20 Beschäftigten habe sogar nicht einen einzigen Schwerbehinderten in der Belegschaft.

"Das ist schon sehr deutlich", sagte Bentele auf die Frage, ob die Unternehmen lieber die Ausgleichsabgabe zahlten als Menschen mit Behinderung einzustellen. Allerdings würden sich nicht nur die Unternehmen schwer tun. Es gehe auch um die Frage, ob in jedem Falle die Menschen mit Behinderung mit der passenden Qualifizierung und die Unternehmen zueinander finden. Nach den Worten Benteles geht es bei der Beschäftigung von Schwerbehinderten auch darum, Vorurteile im Kopf zu besiegen. Oftmals herrschten noch Ansichten vor, wie dass Schwerbehinderte unkündbar oder nicht so leistungsfähig seien, fügte sie hinzu.

In Deutschland leben nach Angaben des Deutschen Behindertenrates rund 7,5 Millionen Menschen mit Behinderungen - das ist fast jeder Zehnte.