Weltkongress sieht wachsende Bedrohung von Juden

Weltkongress sieht wachsende Bedrohung von Juden
Der Jüdische Weltkongress sieht jüdische Gemeinschaften weltweit bedroht.

###mehr-links### Als Ursachen nannte Vizepräsident Robert Singer am Montag in Berlin die Radikalisierung islamischer Gruppen in Nahost, Neonazi-Aktivitäten bis hin zur Ermordung von Juden etwa in Europa sowie die Unterstützung terroristischer Gruppen durch den Iran und dessen Atomprogramm. In der Hauptstadt tagt bis Dienstag das Leitungsgremium des Weltkongresses, das Governing Board.

###mehr-artikel### Vor allem in Europa sieht die Organisation einen wachsenden Antisemitismus. Vivian Wineman vom European Jewish Congress Council verwies auf einen Anstieg judenfeindlicher Einstellungen in jüngster Zeit insbesondere in Griechenland, Polen, Bulgarien und Frankreich. Dabei seien es vor allem muslimische sowie rechts- und linksradikale Gruppen, die antijüdische Vorurteile propagierten und gegen Israel Stimmung machten. In Deutschland seien zwischen April und Juli dieses Jahres 159 antisemitische Vorfälle registriert worden. In Europa leben nach Schätzungen des Weltkongresses rund 1,2 Millionen Juden.

Singer verwies zugleich auf ein sinkendes jüdisches Interesse weltweit an Israel. Dazu gehöre auch ein Nachwuchsproblem in jüdischen Organisationen. Der Vizepräsident kündigte den Ausbau eines "Jüdischen Diplomatischen Corps" an. Die jungen Menschen sollten künftig Verantwortung in Organisationen übernehmen.