Liberia ruft wegen Ebola den Notstand aus

Foto: dpa/Ahmed Jallanzo
Angehörige betrauert einen an Ebola verstorbenen Verwandten.
Liberia ruft wegen Ebola den Notstand aus
In Liberia hat die Staatspräsidentin Ellen Johnson Sirleaf wegen der Ebola-Epidemie den Notstand ausgerufen.

Wie der französische Auslandssender RFI am Donnerstag berichtete, gilt der Ausnahmezustand mit sofortiger Wirkung für 90 Tage. Der Rat der christlichen Kirchen des afrikanischen Landes rief die Bevölkerung zu drei Tagen des Fastens und des Gebets auf. Ziel sei es, "denjenigen Hoffnung zurückzugeben, denen die Schulmedizin nicht helfen kann".

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In Liberia sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation mittlerweile an Ebola 282 Menschen gestorben. Die tödliche Infektionskrankheit gefährde die Existenz, die Sicherheit und den Wohlstand des Landes, hieß es in einer Erklärung der Präsidentin Johnson Sirleaf von Mittwochnacht. Die Bekämpfung des Ebola-Virus erfordere "außergewöhnliche Maßnahmen, um das Überleben des Staates zu gewährleisten".

Auch Liberias Nachbarstaaten Guinea und Sierra Leone haben drastische Maßnahmen im Kampf gegen das Ebola-Virus ergriffen. Alle drei Staatschefs sagten ihre Teilnahme an dem USA-Afrika Gipfel ab, der am Donnerstag zu Ende gehen sollte.

Währenddessen breitet sich die Erkrankung weiter aus. Nigeria bestätigte am Mittwoch ein zweites Opfer. Mit rund 174 Millionen Bewohnern ist das Land das bevölkerungsreichste des Kontinents. Auch Saudi-Arabien hat am Mittwoch den Tod eines Ebola-Patienten bestätigt. Medienberichten zufolge war der Mann von einer Reise nach Liberia zurückgekehrt.

Nach WHO-Angaben vom Mittwoch ist die Zahl der Ebola-Toten in Westafrika auf 932 gestiegen. Bis 4. August seien insgesamt 1.711 Erkrankungen gezählt worden. Sierra Leone ist am schwersten von der Epidemie betroffen. Dort haben sich 691 Menschen mit dem tödlichen Virus infiziert, davon sind 286 gestorben.