Britische Regierung entschuldigt sich für Papst-Memo

Britische Regierung entschuldigt sich für Papst-Memo
Das Londoner Außenministerium hat sich für despektierliche Überlegungen junger britischer Regierungsbeamter zum "idealen" Besuchsprogramm von Papst Benedikt XVI. in Großbritannien entschuldigt. In dem Dokument war unter anderem vorgeschlagen worden, dass das Kirchenoberhaupt bei seiner Visite eine Abtreibungsklinik eröffnen und eine Homo-Ehe schließen könnte.

Auch die Einführung von Benedikt-Kondomen wurde in dem Memo angeregt, das zur Vorbereitung des Papstbesuchs im September an Regierungsmitarbeiter im Außenministerium und in der Downing Street verschickt worden war. Außerdem könnte der Papst vor dem Hintergrund des Missbrauchskandals in der katholischen Kirche "zwielichtige Bischöfe rausschmeißen".

Nachdem die Zeitung "Sunday Telegraph" daraus zitiert hatte, sah sich die Regierung am Samstag zur öffentlichen Entschuldigung für dieses "dumme" Schreiben gezwungen. Der Verantwortliche sei inzwischen mit anderen Aufgaben betraut worden. Außenminister David Miliband sei "entsetzt" gewesen, als er von dem Schreiben gehört habe, hieß es. Der britische Botschafter im Vatikan habe bei einem Treffen mit hohen Kirchenvertretern das Bedauern der Regierung zum Ausdruck gebracht.

Das Schreiben war eine von drei Anlagen des Memorandums. In einem Vermerk war noch Vertraulichkeit angemahnt worden: "Dies sollte nicht nach außen weitergegeben werden. Insbesondere das Schreiben 'Der ideale Besuch' ist Ergebnis eines Brainstormings, das auch äußerst weit hergeholte Ideen mit in Betracht zieht", hieß es da.

dpa