Zehntausende Demonstranten fordern Reformen in Chile

Zehntausende Demonstranten fordern Reformen in Chile
In der chilenischen Hauptstadt Santiago haben am Samstag (Ortszeit) Zehntausende Menschen für grundlegende Reformen demonstriert. Auf Spruchbändern forderten sie unter anderem die Einberufung einer Verfassunggebenden Versammlung zur Ausarbeitung einer neuen Verfassung, eine kostenlose Schul- und Universitätsausbildung sowie die Selbstbestimmung für die indigenen Völker in Chile.

Es war die erste große Demonstration nach der Amtseinführung der neuen Präsidentin Michelle Bachelet (62), wie die Tageszeitung "La Tercera" berichtete.

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Zu dem Protestmarsch hatte ein breites Bündnis von über 40 Sozialverbänden, Umwelt- und indigenen Gruppen sowie Schüler- und Studentenverbänden aufgerufen. Nach Angaben der Veranstalter beteiligten sich rund 150.000 Menschen, die Polizei gab die Teilnehmerzahl mit 25.000 an. Am Rande kam es zu einzelnen Rangeleien zwischen vermummten Demonstranten und der Polizei. 50 Personen wurden dabei vorübergehend festgenommen.

Michelle Bachelet hatte am 11. März das Präsidentenamt übernommen. An ihre zweite Amtszeit werden von der Bevölkerung große Erwartungen geknüpft. Die Sozialistin hatte im Wahlkampf grundlegende Reformen versprochen. So sollen eine Verfassungs-, Steuer- und Bildungsreform auf den Weg gebracht werden. Chile erlebte in den vergangenen Jahren massive Proteste von Schülern und Studenten, die ein kostenloses und staatliches Bildungssystem einforderten.