Bundestags-Medienpreis für ARD-Film über NSU-Ausschuss

Bundestags-Medienpreis für ARD-Film über NSU-Ausschuss
Der Medienpreis Politik des Deutschen Bundestags für 2013 geht an den ARD-Film "Staatsversagen" über den NSU-Untersuchungsausschuss.

Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) zeichnete am Mittwochabend in Berlin die Journalisten Matthias Deiß, Jochen Graebert und Robin Lautenbach aus dem ARD-Hauptstadtstudio aus. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.

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Die Affäre um die rechtsextreme Terrorgruppe "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) tauge nicht nur als Beispiel für Staatsversagen, sagte der Parlamentspräsident, sie "taugt auch als Beispiel dafür, wozu man ein Parlament braucht".

Für die siebenköpfige Jury würdigte deren Vorsitzender Thomas Kröter, Korrespondent des "Kölner Stadt-Anzeigers" und der "Mitteldeutschen Zeitung", die Arbeit des ARD-Teams. Trotz der beschränkten Sendezeit von einer halben Stunde nicht nur an der Oberfläche zu kratzen, sei "hohe Dokumentationskunst". Die Auswahl der politischen Protagonisten Clemens Binninger (CDU) und Petra Pau (Die Linke) sei ein gelungenes Beispiel für Personalisierung.

Für die Preisträger erklärte Robin Lauterbach, der NSU-Untersuchungsausschuss habe eine Ermittlungsarbeit nachgeholt, die eigentlich Polizei und Staatsanwaltschaft hätten leisten müssen. Lobenswert sei auch die überparteiliche Zusammenarbeit der Abgeordneten gewesen - das bringe der Film zum Ausdruck.

Neben der ARD-Dokumentation waren zwei weitere Beiträge nominiert: die Sendung "ZDF-Check" von Eckart Gaddum, Imke Pässler-Strauß und Sonja Schünemann sowie das Porträt "Der beste Bundestagsabgeordnete der Welt" über den CSU-Politiker Ernst Hinsken von Reinhard Bingener und Timo Frasch aus der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".