Gauck besorgt über Lage der Minderheiten in Birma

Foto: dpa/Wolfgang Kumm
Werftarbeiter beobachten wie die Lebensgefährtin des Bundespräsidenten auf der Werft in Rangun in Birma die "Swimming Doctors" tauft. Das Schiff wird in abgelegenen Regionen des Landes medizinische Hilfe zu den Menschen bringen.
Gauck besorgt über Lage der Minderheiten in Birma
Bundespräsident Joachim Gauck hat sich besorgt über die anhaltende Gewalt zwischen Muslimen und Buddhisten in Birma geäußert.

Ein Staat müsse einen Rahmen schaffen, in dem sich alle Bürger des Landes gleichermaßen entfalten können, sagte Gauck laut Redemanuskript am Dienstag bei einer Ansprache an der Universität von Rangun in Birma. Jeder müsse seinen Glauben leben können, egal ob er Buddhist, Muslim, Christ oder Hindu sei.

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In Birma stünden Pagoden und Tempel, Moscheen und Kirchen, fügte Gauck hinzu. Dies sei eine Einladung, Vielfalt zu einem Markenzeichen und zu einem Faktor der Stärke des Landes werden zu lassen.

Der Bundespräsident begrüßte Vereinbarungen, Kampfhandlungen einzustellen und sich um einen landesweiten Waffenstillstand zu bemühen. Dies sei ein wichtiges Fundament für einen politischen Versöhnungsprozess, in dem alle Parteien miteinander verhandeln, statt einander zu bekämpfen.

Gauck betonte zudem, wie wichtig der Erfolg des politischen Wandels in Birma für die Region sei. "Es wird auch andere Bürger Asiens ermutigen, die ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen wollen." Der Bundespräsident sagte dem Land die Unterstützung Deutschlands auf dem Weg zu einem "friedlichen, rechtsstaatlichen, demokratischen und wohlhabenden Land" zu.

Birma, das offiziell Myanmar heißt, stand jahrzehntelang unter Militärherrschaft. Seit März 2011 hat das Land eine quasi-zivile Regierung, die überwiegend aus Ex-Militärs besteht. Etwa 90 Prozent der Bevölkerung sind Buddhisten. Die Muslime des Landes machen etwa vier Prozent aus.

Noch bis Mittwoch hält sich Gauck in Birma auf. Auf dem Programm stehen auch Treffen mit Wirtschafts- und Kulturvertretern. Bereits am Montag hatte er Gespräche mit Birmas Präsident Thein Sein und der Oppositionspolitikerin Aung Sang Suu Kyi geführt.