Pro Asyl kritisiert griechische Grenzpolizei und EU-Agentur Frontex

Pro Asyl kritisiert griechische Grenzpolizei und EU-Agentur Frontex
Die griechische Grenzpolizei und die EU-Grenzschutzagentur Frontex verletzen nach einem Bericht der Flüchtlingshilfsorganisation Pro Asyl systematisch Menschenrechte.

###mehr-links### Flüchtlinge, die über die Türkei nach Europa gelangen wollten, würden an der griechischen See- und Landgrenze völkerrechtswidrig abgewiesen, heißt es in dem am Donnerstag in Frankfurt am Main vorgestellten Bericht unter dem Titel "Pushed Back". In vielen Fällen hätten maskierte, bewaffnete griechische Grenzpolizisten den Flüchtlingen ihre Wertsachen und Ausweise abgenommen und sie in ihre seeuntüchtigen Boote oder in den Grenzfluss Evros zurückgeworfen.

###mehr-artikel### Die Mehrzahl der Opfer sind nach den Angaben von Pro Asyl Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland Syrien, die in Europa Schutz suchen wollen. Pro Asyl interviewte 90 Flüchtlinge, die an der griechischen Grenze zurückgewiesen wurden. Die meisten hätten berichtet, von der Grenzpolizei stundenlang ohne Wasser und Nahrung eingesperrt, misshandelt und ohne Rücksicht auf ihre Sicherheit mit Waffengewalt zur Umkehr gezwungen worden zu sein. Seit August 2012 sind nach Angaben von Pro Asyl nachweislich 149 Personen auf der Flucht in griechischen Grenzgewässern ertrunken.

Der Bericht ist Pro Asyl zufolge nach Recherchen von Oktober 2012 bis September 2013 in Griechenland, der Türkei und Deutschland erstellt worden. Die mit für die Menschenrechtsverletzungen verantwortliche EU-Grenzschutzagentur Frontex müsse ihre Operationen in Griechenland einstellen, forderte die Hilfsorganisation. Die griechische Regierung müsse die Misshandlung von Schutzsuchenden unverzüglich beenden und die Flüchtlings- und Menschenrechte achten.