Jedes dritte Kosmetikprodukt enthält hormonell wirksame Chemikalien

Foto: Getty Images/Marili Forastieri
Jedes dritte Kosmetikprodukt enthält hormonell wirksame Chemikalien
Reduzierte Spermienqualität, verfrühte Pubertät oder Brustkrebs: Hormonell wirkende Chemikalien in Kosmetik bergen nach Angaben des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) erhebliche Gesundheitsgefahren.

Wie der BUND in einer am Mittwoch in Berlin veröffentlichten Studie feststellte, enthält fast jedes dritte Körperpflegeprodukt solche Substanzen. Die Verwendung dieser Stoffe sei zwar legal, sagte die BUND-Chemikalienexpertin und Verfasserin der Studie, Sarah Häuser. Allerdings berge die Kombinationswirkung verschiedener Chemikalien im Körper dennoch ernste Gefahren. "Wir fordern die Kosmetikhersteller auf, in Kosmetika auf hormonell wirksame Chemikalien zu verzichten", sagte Häuser. Besonders gefährdet seien Föten im Mutterleib, Kinder und Pubertierende.

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Für die BUND-Studie wurden die Angaben zu Inhaltsstoffen von mehr als 60.000 Körperpflegeprodukten ausgewertet (Die Studie zum Download). Bei den Marktführern Beiersdorf und L'Oréal waren demnach fast in jedem zweiten überprüften Produkt hormonell wirksame Chemikalien zu finden, erklärte der BUND. Naturkosmetik sei dagegen in der Regel unbelastet.

Zusammen mit der Studie stellte der BUND am Mittwoch in Berlin eine kostenlose iPhone-App vor. Die "ToxFox-App" ermögliche es, den Barcode von Kosmetikprodukten zu scannen und sofort zu erkennen, ob hormonell wirksame Stoffe enthalten sind. Bei belasteten Produkten lasse sich über die App außerdem eine Protestmail an den Hersteller senden. Die Anwendung gibt es auch als Internetseite.