Christen leiden in islamischen Ländern unter Mangel an Demokratie

Christen leiden in islamischen Ländern unter Mangel an Demokratie
Von den 2,1 Milliarden Christen weltweit leiden nach Angaben der Islamwissenschaftlerin Rita Breuer mindestens 100 Millionen unter Bedrohung und Verfolgung.

In fast allen islamischen Ländern seien Christen Diskriminierung und Repressionen ausgesetzt, sagte die Aachener Expertin am Freitagabend in der Evangelischen Akademie Hamm. Das gelte für Länder wie Iran, Irak, Afghanistan, Pakistan, Ägypten, Somalia oder Nigeria, aber auch für liberalere Staaten wie Marokko und Tunesien.

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"Das Hauptproblem ist der Demokratiemangel", sagte Breuer. Besorgniserregend sei die Lage der Christen in Indonesien, wo bis heute mehr als 1.000 Kirchen zerstört worden seien. Auch ein säkularer Staat wie die Türkei beteilige sich an der Diskriminierung der Christen, sagte sie und verwies auf die unsichere Zukunft des Klosters Mor Gabriel im Südosten des Landes, dessen Ursprünge sich bis in das vierte Jahrhundert nachverfolgen lassen und das von Enteignung und Auflösung durch den türkischen Staat bedroht ist.

"Es geht mit den Christen kontinuierlich bergab", kritisierte Breuer, die 13 Jahre lang für das katholische Hilfswerk Misereor vorwiegend im Nahen Osten tätig war. Den Christen bleibe oft nur der Übertritt zum Islam oder die Flucht, um der Diskriminierung zu entgehen. Breuer forderte die europäische Politik auf, notfalls auch mit Sanktionen auf die Verfolgung von Christen zu reagieren.