Brüssel und Berlin nehmen Entwicklungshilfe für Mali wieder auf

Brüssel und Berlin nehmen Entwicklungshilfe für Mali wieder auf
Während im Norden Malis die Kämpfe gegen Islamisten noch andauern, wollen europäische Staaten ein Zeichen der Hoffnung setzen. Die vor einem Jahr ausgesetzte Entwicklungshilfe soll Schritt für Schritt wieder in Gang kommen.

Die Europäische Union und Deutschland nehmen die Entwicklungshilfe für Mali wieder auf. Die Zusammenarbeit im Umfang von 250 Millionen Euro solle sofort anlaufen und schrittweise intensiviert werden, sagte ein Sprecher von EU-Entwicklungskommissar Andris Piebalgs am Mittwoch in Brüssel. Die EU und die Bundesregierung hatten die Kooperation nach einem Militärputsch in Mali vor knapp einem Jahr eingefroren. Im Norden Malis kämpfen französisch-afrikanische Truppen gegen Islamisten.

Fahrplan für die Rückkehr zur Demokratie

Malis Parlament habe einen Fahrplan für die Rückkehr zur Demokratie verabschiedet, erklärte das Bundesentwicklungsministerium. Man werde daher die Entwicklungskooperation mit der malischen Regierung schrittweise wiederaufnehmen. Die letzte Zusage an Mali erfolgte 2009 über 125 Millionen Euro.

Bedingung für eine Rückkehr zur Kooperation in vollem Umfang seien freie und faire Parlaments- und Präsidentschaftswahlen, erklärte Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP). Seit dem Militärputsch ist in Mali eine Übergangsregierung im Amt, die nicht aus Wahlen hervorging. Wahlen sind im Juli geplant.

Geberkonferenz im Frühjahr möglich

Ernährung, Wasserversorgung und Gesundheit stehen im Mittelpunkt der ersten Projekte der EU und Deutschlands. Es wird erwartet, dass auch weitere westliche Länder die staatliche Enwicklungszusammenarbeit wiederaufnehmen. In EU-Kreisen hieß es, für das Frühjahr werde eine Geberkonferenz für Mali erwogen.