Beckstein hofft auf Fortschritte in der Ökumene

Beckstein hofft auf Fortschritte in der Ökumene
Vom nächsten Papst erhofft sich der Vizepräses der EKD-Synode, Günther Beckstein, Forschritte in der Ökumene. Ihn habe gestört, dass Benedikt XVI. in der Ökumene-Frage die erzkonservativen Piusbrüder offenbar wichtiger waren als die Protestanten, sagte Beckstein am Dienstag dem epd.

Benedikt XVI. habe zwar in der Ökumene "viel guten Willen" gezeigt, es sei aber nichts vorangegangen, kritisierte der frühere bayerische Ministerpräsident. Am Montag hatte der Papst überraschend seinen Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen angekündigt.

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) habe für das 500. Reformationsjubiläum im Jahr 2017 eine herzliche Einladung an die katholische Kirche ausgesprochen, sagte Beckstein weiter. Die Protestanten wollten ein "schönes Jubiläum" feiern, bei dem nicht die Spaltung der Kirche betont werden soll, sondern die Wiederentdeckung des Evangeliums. "Wir wünschen uns, dass sich die katholische Kirche in vollem Umfang miteinbringt." Doch deren Reaktion sei bislang "nicht sehr bestimmt" ausgefallen, bedauerte der CSU-Politiker. Er hoffe, dass der neue Papst das Jubiläum mitfeiern werde.

Reformbedarf in der katholischen Kirche

Insgesamt sieht Beckstein Reformbedarf in der katholischen Kirche. Er hoffe, dass der neue Papst Veränderungen anstoßen werde, die der heutigen Gesellschaft gerecht werden. Der Weg solle hinführen zu einem 3. Vatikanischen Konzil.

Beckstein ist dem Papst oft begegnet: Unter anderem ging seine erste Auslandsreise als bayerischer Ministerpräsident 2007 in den Vatikan. Bei der Privataudienz habe man etwa über die Zukunft der Volkskirche gesprochen. Beckstein war der erste evangelische Ministerpräsident Bayerns seit dem Zweiten Weltkrieg.