Pastor im Iran zu acht Jahren Haft verurteilt

Pastor im Iran zu acht Jahren Haft verurteilt
Im Iran ist der amerikanisch-iranische Pastor Said Abedini wegen christlicher Missionierung unter Muslimen zu acht Jahren Haft verurteilt worden.

Das US-Außenministerium in Washington verlangte die sofortige Freilassung des konvertierten Christen, wie "Radio Free Europe" am Montag berichtete. Abedini, der seit 2010 US-amerikanischer Staatsbürger ist und in den Vereinigten Staaten lebt, hatte im Juli 2012 den Iran besucht. Bei seinem Besuch war er zunächst unter Hausarrest gestellt worden, später wurde er im Evin-Gefängnis in Teheran inhaftiert, wo viele Regimegegner einsitzen.

Abedini, der im Iran geboren ist, war als 20-Jähriger vom Islam zum Christentum übergetreten. Mit seiner Frau engagierte er sich in der iranischen Hauskirchen-Bewegung. Nur knapp ein Prozent der iranischen Bevölkerung sind christlichen Glaubens, zumeist assyrische oder armenische Christen, die bereits vor der Islamisierung im Iran siedelten. Die Verfassung des Iran garantiert ihnen die freie Ausübung ihres Glaubens. Hingegen ist der Religionswechsel von Muslimen gesetzlich verboten. Für den Abfall vom Islam kann sogar die Todesstrafe verhängt werden.

Heimliche Versammlungen

Die in den zurückliegenden Jahren entstandenen "Hauskirchen" im Iran bestehen aus Christen, die vom Islam übergetreten sind und damit gegen die Landesgesetze verstoßen. Diese christlichen Gemeinschaften, deren Anhänger zumeist evangelikalen Strömungen angehören, versammeln sich daher heimlich in Privatwohnungen und Wohnhäusern.

Erst vor kurzem war der iranische Pastor Youcef Nadarkhani nach internationalen Protesten wieder aus der Haft entlassen worden. Das Mitglied der Freikirche "Church of Iran? war wegen "Abfall vom Glauben" 2010 zum Tode verurteilt worden. In einem weiteren Verfahren wurde er im vergangenen September vom Vorwurf des Abfalls vom islamischen Glauben freigesprochen.