Bei der Auslandspfarrkonferenz komme das "geschichtlich-reformatorische Erbe und die weltweite Perspektive" zusammen, sagte Göring-Eckardt. Die Auslandspfarrer bildeten eine "Brücke zwischen Wittenberg und der Welt", denn sie erlebten andere Kulturen, Denkweisen und Umgangsformen in ihrem Alltag. Die Synoden-Präses würdigte die Arbeit der Auslandspfarrer: "Sie sind wichtiger Anlaufpunkt für Menschen, die dauerhaft oder auch nur auf Zeit, aus beruflichen oder privaten Gründen, in der Fremde leben."
Im Gottesdienst reflektierte Auslandsbischof Martin Schindehütte den Satz "Am Anfang war das Wort". Dieses Bibelwort haben Staat und Evangelische Kirche in Deutschland als Motto für die gemeinsame Dachmarkenkampagne zum Reformationsjubiläum 2017 ausgewählt. Gesellschaft und Staat assoziierten mit dem Motto "die Kraft der Argumente in der Verständigung des Gemeinwesens über gemeinsame Ziele und die Bearbeitung von Konflikten". Dem könne auch die Kirche zustimmen, doch für sie sei das Bibelwort zuerst und ganz besonders "das Wort, das von Gott zu uns her kommt", ergänzte Schindehütte.
Neue Stellen in Shanghai, Dubai und am Roten Meer
Derzeit gibt es 139 evangelische Pfarrer, die in deutschsprachigen Auslandsgemeinden tätig sind, wie der EKD-Auslandsbischof dem Evangelischen Pressedienst (epd) sagte. Seit der ersten Weltkonferenz 2008 sind seinen Angaben zufolge neue Stellen in Shanghai, Dubai und am Roten Meer entstanden.
"Luther-Botschafterin" Margot Käßmann ist an diesem Donnerstag (5. Juli) Gast beim Treffen der Auslandspfarrer. Zum Abschluss der Konferenz findet in der Wittenberger Schlosskirche ein Gottesdienst mit dem Ratsvorsitzenden Nikolaus Schneider statt. Die evangelische Kirche bereitet gemeinsam mit Bund und Ländern das Reformationsjubiläum vor. Im Jahr 2017 wird an Martin Luthers (1483-1546) Thesenanschlag an der Wittenberger Schlosskirche vor 500 Jahren erinnert. Das Datum gilt als Ausgangspunkt der Reformation.