Moraltheologe Schockenhoff fordert Kommunion für Wiederverheiratete

Moraltheologe Schockenhoff fordert Kommunion für Wiederverheiratete
Der katholische Moraltheologe Eberhard Schockenhoff unterstützt eine Freiburger Priesterinitiative, die fordert, wiederverheiratete Geschiedene zur Kommunion zuzulassen.

Er unterstütze die Erklärung "voll und ganz", sagte der Professor für Theologie an der Universität Freiburg am Samstag im Deutschlandradio Kultur. Er kritisierte, dass das katholische Kirchenrecht noch immer an einem Ehebegriff festhalte, den das zweite Vatikanische Konzil eigentlich bereits überwunden habe.

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Schockenhoff sagte, dieses Verständnis werde dem Empfinden der Menschen und ihrer komplexen Lebenssituation nicht gerecht. So bewerte das Kirchenrecht die Tatsache, dass sich jemand in zweiter Ehe befinde, sozusagen als "fortgesetzten Ehebruch" gegenüber dem ersten Partner, sagte der Theologe, der auch Mitglied des Deutschen Ethikrats ist.

Er kritisierte auch Papst Benedikt XVI., der sich als junger Theologe dafür ausgesprochen habe, wiederverheiratete Geschiedene zur Kommunion zuzulassen. "Damals hat Joseph Ratzinger gesagt, diese Lösung sei voll und ganz auf der Linie der kirchlichen Überlieferung und heute sagte er, ihm seien die Hände gebunden, er sei nicht frei, er sei durch das Wort Jesu gebunden", sagte Schockenhoff. Dies sei eine merkwürdige Argumentation.