Felicitas Hoppe erhält Georg-Büchner-Preis

Felicitas Hoppe erhält Georg-Büchner-Preis
Die Schriftstellerin Felicitas Hoppe (51) erhält den Georg-Büchner-Preis 2012. Die in Berlin lebende Autorin habe in Romanen, Erzählungen und Essays die Welt der Abenteurer und der Hochstapler, der Entdecker und der Taugenichtse erkundet, teilte die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung am Dienstag in Darmstadt mit. Der mit 50.000 Euro dotierte Büchner-Preis gilt als herausragende literarische Auszeichnung in Deutschland. Der Preis wird am 27. Oktober im Staatstheater Darmstadt verliehen.

"In einer lakonischen und lyrischen, eigensinnigen und uneitlen Prosa hat Hoppe ein erzählerisches Universum erfunden, in dem Grundfragen eines postmodernen Daseins mit freier und befreiender Fantasie durchgespielt werden", befand die Jury. "Felicitas Hoppe fragt nach Möglichkeiten der Ich-Werdung, nach den Wundern und Verstrickungen der Sehnsucht und lässt unaufdringlich metaphysische Horizonte aufscheinen."

Hoppe wurde in Hameln an der Weser geboren und studierte Literaturwissenschaften, Rhetorik, Religionswissenschaften, Italienisch und Russisch in Hildesheim, Tübingen, Eugene/Oregon (USA), Berlin und Rom. Zunächst arbeitete sie als Lehrerin für Deutsch als Fremdsprache. Seit ihrem Debüt mit dem Kurzgeschichtenband "Picknick der Friseure" (1996) schrieb sie fünf Romane, Essays und mehrere Erzählbände. Der Roman "Pigafetta" (1999) erschien nach einer Weltreise auf einem Frachtschiff, außerdem verfasste sie unter anderem die Romane "Paradiese, Übersee" (2003), die moderne Legende von der heiligen "Johanna" (2006), die Neuerzählung des Ritterromans von "Iwein Löwenritter" (2008) und jüngst die fiktive Biografie "Hoppe" (2012).

Hoppe erhielt zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen. Dieses Jahr hat sie eine Gastprofessur für interkulturelle Poetik an der Universität Hamburg inne. Der Büchner-Preis ist nach dem Schriftsteller, Naturwissenschaftler und Freiheitskämpfer Georg Büchner (1813-1837) benannt und wird seit 1923 vergeben. 1951 wurde der Preis in einen reinen Literaturpreis umgewandelt. Im vergangenen Jahr wurde der Schriftsteller Friedrich Christian Delius geehrt.