Verbände fordern bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege

Verbände fordern bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege
Mit Mahnwachen und anderen Protestaktionen setzen sich die Sozialverbände bundesweit für bessere Arbeitsbedingungen für das Pflegepersonal ein. "Wir fordern den Rettungsschirm für die Pflegenden in Deutschland", sagte die Präsidentin des Deutschen Berufsverbandes für die Pflegeberufe, Gudrun Gille, am Freitag in Berlin.

Am Samstag wird der Internationale Tag der Pflegenden begangen. Gille beklagte, dass die Bundesregierung bislang keine Schritte unternehme, die Situation der Fachkräfte zu verbessern. Die Diakonie forderte, die Attraktivität des Berufs zu erhöhen und mehr Nachwuchs auszubilden.

"Mit deutschen Steuermilliarden werden Banken gerettet und Finanzjongleure vor den Folgen ihrer Fehlspekulationen geschützt. Mit einem Bruchteil dieser Summen könnte die Situation der professionellen Pflege deutlich verbessert werden", sagte Gille.

Diakonie-Vorstand Maria Loheide rief die Bundesregierung auf, "die Pflege ausreichend und nachhaltig zu finanzieren". Die Altenpflege sei ein sinngebender und verantwortungsvoller Beruf, der leistungsgerecht vergütet werden müsse. Um den Bedarf an qualifizierten Pflegekräften zu sichern, müssten die Ausbildungszahlen erheblich gesteigert werden.
 
Auch der Arbeiter-Samariter-Bund forderte mehr Personal, um die Lage in den Einrichtungen zu entschärfen. "Der festgelegte Personalschlüssel in Seniorenheimen lässt lediglich minimale Pflegezeiten für den einzelnen Pflegebedürftigen zu", kritisierte Gabriele Osing, Leiterin der Sozialen Dienste beim ASB-Bundesverband. Diese Situation sei für die Pflegekräfte in hohem Maß belastend: Sie schafften es kaum, den Anforderungen der Pflegeaufgaben zu genügen und gleichzeitig ihre Arbeitszeiten einzuhalten.

"Sollten die Pflegekassen die Pflegeleistungen nicht besser bezahlen und die derzeitigen Personalschlüssel weiterbestehen bleiben, muss damit gerechnet werden, dass immer mehr Fachkräfte die Pflege verlassen", mahnte Osing: "Dabei brauchen wir mehr und nicht weniger Fachkräfte."