Auswärtiges Amt stellt 2,9 Millionen Euro für geflohene Iraker bereit

Auswärtiges Amt stellt 2,9 Millionen Euro für geflohene Iraker bereit
Das Auswärtige Amt erweitert seine humanitäre Hilfe für den Nordirak um 2,9 Millionen Euro.

Die Ermordung, Vertreibung oder Zwangskonversion von Angehörigen religiöser Minderheiten durch die Terrorgruppe "Islamischer Staat" (IS) sei eine "neue Dimension des Schreckens", sagte Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) am Freitag in Berlin. Hilfswerke und Kirchenvertreter forderten die Bundesregierung und die internationale Gemeinschaft zu entschlossenem Handeln gegen den Terror auf. Sie befürchten neben einer humanitären Katastrophe weitere Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

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Wie es aus dem Auswärtigen Amt hieß, werden die jetzigen Hilfen insbesondere für die Region Kurdistan zur Verfügung gestellt, um unter anderem medizinische Versorgung und Zugang zu Trinkwasser für Flüchtlinge zu sichern. Es sind vor allem religiöse Gruppen, die von den Islamisten verfolgt werden. Dazu zählen Christen, Jesiden, aber auch schiitische Muslime. Insgesamt sollen eine halbe Million Menschen vor den vorrückenden IS-Truppen auf der Flucht sein. Zigtausende sind in den vergangenen Tagen ins Gebirge Sindschar geflohen, ihre Versorgungslage ist Augenzeugenberichten zufolge katastrophal.

Vom Vorrücken der IS-Terroristen sind auch Projekte deutscher Hilfswerke betroffen. "In einigen unserer Zentren ist Hilfe, wenn überhaupt, nur noch unter Lebensgefahr möglich", sagte Oliver Müller, Leiter von Caritas International. Er forderte angesichts der "dramatisch anwachsenden Flüchtlingsströme" eine massive Ausweitung der humanitären Hilfe.

Auch die Diakonie Katastrophenhilfe will ihren Einsatz trotz erschwerter Bedingungen fortsetzen. Sie unterstützt unter anderem ein Flüchtlingslager in der autonomen kurdischen Region im Nordirak. Zusätzlich zu syrischen Flüchtlingen müssten immer mehr Iraker versorgt werden. "Die Lage ist sehr unsicher und wir müssen jederzeit mit der Evakuierung des Lagers rechnen", sagte Sprecherin Anne Dreyer.