O du stille Nacht

O du stille Nacht

Falls Sie es noch nicht bemerkt haben sollten: In wenigen Tagen ist Weihnachten. Ja, wirklich. Für Pfarrerinnen und Pfarrer wie mich beginnt jetzt die Zeit (oder ist, je nach Ungeduld der Organisten, schon wieder vorbei), in der wir uns intensiv Gedanken machen müssen darüber, welche Lieder in welchem Gottesdienst gesungen werden sollen. Ja, unsere Organisten warten darauf. Sie wollen unter Umständen noch ein wenig üben, etwas Neues einstudieren, etwas besonders schön ausgestalten.

Immer wieder stoße ich dabei auf eine seltsame Grundsatzfrage. Und die lautet: „O du fröhliche oder Stille Nacht?“ Für manche Kolleginnen und Kollegen, aber auch für manche Gemeinden ist jeweils eines dieser Lieder praktisch unsingbar. Aus theologischen Gründen natürlich. Ich muss gestehen, ich kann mich nicht entsinnen, ob sie immer das gleiche Lied ablehnen oder die einen das eine, die anderen das andere. Mir ist das nämlich ziemlich egal. Es sind Lieder, die zu Weihnachten gehören. Lieder, die den Menschen etwas bedeuten, die an Weihnachten in die Kirche kommen. Lieder, die sie berühren. Also, warum nicht? Ich selber halte es dann normalerweise so, dass das Schlusslied am Heiligen Abend „Stille Nacht“, an den Feiertagen „O du fröhliche“ ist.

Wenn ich an Weihnachten in anderen Gemeinden aushelfe, frage ich dann aber doch meistens erst einmal nach, wie denn hier so die Gepflogenheiten sind. Dieses Jahr feiere ich an Heiligabend den Familiengottesdienst in einer vakanten Nachbargemeinde. Das Vorbereitungsteam hat mir einen kompletten Ablauf vorgeschlagen, den ich doch gerne so übernommen habe. Denn das war ich nicht gewohnt. Predigtlied: O du fröhliche. Schlusslied: Stille Nacht. Oder umgekehrt? Ich muss nochmal nachsehen. Jedenfalls – in einem Gottesdienst!

Frohe Weihnachten!  Stille Nacht! Gnadenbringende, stille Weihnachtszeit! Holder Knabe im lockigen Haar ging verloren. Himmlische Ruh ward geboren. Freue, freue dich, o Christenheit!

O du fröhliche, o du selige, den Hirten gnadenbringende Weihnachtszeit kundgemacht! Christ ist erschienen, uns zu versühnen, singt der Engel Halleluja, tönt es laut von fern und nah. Freue, freue dich o Christenheit: Christ, der Retter ist da!

O du fröhliche, o du selige, o wie lacht Gottes Sohn in gnadenbringender Weihnachtszeit! Himmlische Heere jauchzen aus deinem göttlichen Mund. Ehre und Liebe zur rettenden Stund. Christ, in deiner Geburt, Christ in deiner Geburt.

weitere Blogs

Pfingsten passt in unsere aufgeheizte politische Zeit wie kaum ein anderes kirchliches Fest.
Die Generalkonferenz der Methodist:innen hat vor Kurzem die diskriminierenden Regelungen gegenüber queeren Menschen aufgehoben. Katharina Payk traf zwei spannende Vertreter der methodistischen Kirche zum Gespräch über die gegenwärtigen Kämpfe und die Zukunft in der weltweiten Freikirche.
… von monumentalen Skills, die nicht zählen.