Es läuft!

Es läuft!

An apple a day keeps the doctor away, heißt es in England. Wenn das stimmt, sind wir in diesem Jahr auf der sicheren Seite. Im Gegensatz zum letzten Jahr biegen sich dieses Jahr die Äste unter der Last von buchstäblich Hunderten von Früchten – das Wetter war zur Blütezeit gut und die Bienen offenbar fleißig. Nur, um welche Sorte(n) es sich bei den beiden Bäumen in unserem Garten handelt, wissen wir immer noch nicht. Auf jeden Fall haben sie rote Bäckchen, viele von ihnen sind sehr groß und man kann sie auch so essen, es sind also wohl doch Tafeläpfel.

Essen können der Mann und ich die diesjährigen Massen aber unmöglich, Gesundheit hin oder her. Also haben wir uns entschieden, Saft daraus zu machen. Wir haben uns eine Apfelsaftherstellungs-Grundausrüstung zugelegt und, da wir keine Ahnung hatten, wie und ob das Ganze funktioniert, geschweige denn, wie viel Saft wir bekommen würden, vergangenes Wochenende einen Versuchsreihe gestartet. Verwendet haben wir dafür bisher lediglich Fallobst, denn unsere Äpfel sind offensichtlich eine sehr späte Sorte, sie hängen noch immer fest verwachsen an den Bäumen.

Womit wir bei Lektion 1 der Apfelsaftherstellung wären:  Am Baum hängende Äpfel sind dann reif, wenn sie sich durch eine leichte Drehung vom Ast lösen lassen, nicht vorher. Fallobst kann aber verwendet werden, jedenfalls wenn es nicht mehr ganz grün ist.

Für die Apfelsaftproduktion braucht man...

...Achtung, Überraschung: Äpfel. Diese sollten gewaschen werden, vor allem, wenn es sich um Fallobst handelt. Ein Eimer Äpfel ergab bei uns übrigens 2,5 Liter Saft.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dann sollten die Äpfel zumindest geviertelt und schlimme Druckstellen sowie wurmstichige Teile entfernt werden. Das Gehäuse kann drin bleiben. Da unsere Bäume vom Apfelwickler befallen sind, sind bei uns übrigens auf diese Weise von 7,5 Kilo Äpfeln pro Eimer nur noch 5 Kilo übrig geblieben.

 

 

 

 

 

 

 

 

Wichtig ist, die Äpfel vor dem Pressen zu schreddern (oder, fachgerechter ausgedrückt, Maische herzustellen). Für große Mengen gibt es Häckselmaschinen zu kaufen. Wir wollten erst einmal nicht so viel Geld investieren und haben auf den "Pulpmaster" zurückgegriffen. Dieser besteht aus einem Plastikeimer mit Deckel, durch den ein Metallstab mit einer Art Rotor gesteckt wird. Der Metallstab wird in die Bohrmaschine eingespannt und so der Rotor betätigt, der die Apfelstücke weiter zerkleinert. Funktioniert prima.

 

 

 

Die Maische wird dann in die Presse gefüllt. Wir haben uns für eine 11-Liter-Korbpresse entschieden. Diese haben gegenüber Spindelpressen den Vorteil, dass sie leichter zu befüllen und zu säubern sind. Die Größe hat sich für uns als ideal herausgestellt: Ein Eimer Äpfel ergab genau eine Pressen-Befüllung. Wenn die Presse klein ist, ist man ewig am befüllen, weswegen uns geraten wurde, eine größere Presse zu kaufen, denn Korbpressen müssen nicht ganz aufgefüllt werden, um zu funktionieren.

 

 

 

 

Es läuft! Wir wollten unseren Saft so natürlich wie möglich haben, weshalb wir auf die Zugabe von Zitronensäure und anderen Chemikalien verzichtet haben. Wer die dunkle Farbe nicht mag, kann aber Anti-Oxidantien beimischen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Selbst der Kater fand die ganze Angelegenheit interessant.

 

Frischer, chemikalienfreier Apfelsaft hält sich 3-5 Tage. Er lässt sich aber auch einfrieren (Plastikflaschen verwenden).

Unser Gefrierschrank ist schon voll, und draußen stehen noch zwei Bäume, die voller Äpfel hängen. Wenn diese erntereif sind, werden wir deshalb noch einen Schritt weitergehen und zur Cider-Produktion schreiten. Ich werde berichten.

 

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