Überraschungskiste

Überraschungskiste

Wenn das Grünzeug sprießt und gedeiht, freut sich der Hobbygärtner – oder? In den allermeisten Fällen stimmt das natürlich, aber auch diese Regel hat ihre Ausnahme(n). Und damit meine ich jetzt nicht das Grünzeug, das gemeinhin Unkraut genannt wird, sondern, ganz aktuell, Tomaten, Kartoffeln, Mohnblumen, Fingerhüte und Sonnenblumen.

Zwar bin ich ja stets bemüht, mit der Natur zu gärtnern, also Pflanzen, die sich selbst ausgesät haben, an ihrem Platz zu lassen und in sämtliche Planungen einzubeziehen. Auch Brennnesseln und Löwenzahn toleriere ich in einem gewissen Rahmen, damit Schmetterlingsraupen, Bienen und Hummeln immer genügend Nahrung finden. Aber manchmal müssen auch ansonsten sehr willkommene Pflanzen weichen und in mühsamer Jätarbeit entfernt werden, weil sie sonst schlicht und einfach überhand nehmen.

Buchstäblich Hunderte kleine Fingerhüte habe ich in diesem Frühjahr gejätet, momentan sind es der Mohn und die Sonnenblumen, die dutzendweise aus dem Boden schießen. Anfangs war ich etwas irritiert, woher die zahlreichen Blumenkinder kommen. Doch spätestens seit ich zwei Tomatenpflanzen im Beet gesichtet habe, weiß ich: Ich selbst habe zu ihrer Verbreitung im Garten beigetragen. Die Samen waren in der Erde, die wir in unserer Kompostkiste produziert haben, sie stammen von verblühten Blumen, von Gemüseresten und entsorgtem Vogelfutter.

Als wir die Erde im Frühjahr in unsere Beete eingearbeitet haben, haben wir also zugleich gesät, ohne es zu wissen. Und den Samen einen idealen Nährboden geboten. Nur die Kartoffeln, die fühlen sich in der Kompostkiste wohler als im Beet – obwohl ich vergammelte Exemplare stets nur durchgeschnitten in den Kompost geworfen habe, treiben sie nun wie verrückt aus. In Zukunft muss ich sie wohl in noch kleinere Stücke schneiden. Die Fingerhüte und den Mohn sollte ich möglicherweise schon etwas früher, bevor die Samenkapseln aufgehen, abschneiden und kompostieren. Und das restliche Vogelfutter vielleicht lieber nicht in den Kompost werfen.

Oder ich mache einfach alles wie bisher und freue mich, wenn alles sprießt und gedeiht. Denn darum geht es uns Hobbygärtnern ja. Oder?

weitere Blogs

Die Generalkonferenz der Methodist:innen hat vor Kurzem die diskriminierenden Regelungen gegenüber queeren Menschen aufgehoben. Katharina Payk traf zwei spannende Vertreter der methodistischen Kirche zum Gespräch über die gegenwärtigen Kämpfe und die Zukunft in der weltweiten Freikirche.
… von monumentalen Skills, die nicht zählen.
Das queere Vereinsleben ist so bunt und vielfältig wie die queere Szene. Aber wie politisch neutral sollten diese Vereine heute (noch) sein?