Natürlich, hübsch und lecker

Natürlich, hübsch und lecker

Welche Bilder haben Sie vor Augen, wenn Sie an englische Gärten denken? Ich wette, die meisten von uns stellen sich entweder eine parkähnliche Landschaft vor, mit weitläufigen Grasflächen, auf denen Damwild äst und imposanten Bäumen, unter denen eine Bank mit Blick auf einen kleinen See steht. Oder das Gegenstück: Ein strohgedecktes winziges Cottage, das  überwuchert ist von Kletterrosen, das kleine Grundstück drumherum vollgepackt mit blühenden Blumen, scheinbar ungeordnet, um die die Bienen summen.

So unterschiedlich die beiden Konzepte sind - eines haben sie gemeinsam: Sie stehen für einen natürlichen Look. Es wird der Eindruck vermittelt, dass hier "Mutter Natur" das Sagen hat. Auch wenn dies natürlich keineswegs der Fall ist. Im Gegenteil, Natürlichkeit zu kreieren ist harte (Garten-)Arbeit.

Auch unser sogenannter naturnaher Garten ist ja in Wirklichkeit ein durchaus durchgestaltetes Stückchen Erde. Er weist bei der Bepflanzung viele Gemeinsamkeiten mit einem Cottage-Garten auf, denn es überwiegen Blühpflanzen, die den Insekten Pollen und den Vögeln Beeren bieten. Aber - und das ist mir erst vor Kurzem aufgefallen - es befinden sich darin, anders als in einem Cottage-Garten, kaum sogenannte Nutzpflanzen, wenn man einmal von den beiden Apfelbäumen, dem Rhabarber, den Erdbeeren auf der Terrasse und ein paar Kräutern absieht.

Irgendwie muss ich Obst- und Gemüsepflanzen bei der diesjährigen Gartenplanung übersehen haben, Absicht ist ihre Abwesenheit jedenfalls nicht. Denn auch Nutzpflanzen können durchaus attraktiv aussehen. Und sie müssen auch nicht immer in einem ausgewiesenen Gemüsebeet stehen, sondern können sich - wie bei Cottage-Gärten üblich - ins Blumenbeet einfügen. Wicken zum Beispiel winden sich gern um Bohnenstangen, ohne den Bohnenpflanzen zu schaden, Mohn wächst schnell und verdeckt kahle Stellen und Dill und Fenchel verleihen dem Beet Struktur und Abwechslung.

Aber es ist zum Glück noch nicht zu spät für die Aussaat von hübschen Gemüsepflanzen. Ich werde also unserem naturnahen englischen Garten in den nächsten Wochen einen kleinen Beigeschmack von Cottage-Garten geben. Um die Parklandschaften und das Damwild sollen sich andere kümmern.

Diese attraktiven Nutzpflanzen können Sie auch jetzt noch aussäen:

Mangold: Gibt es mit Stängeln in allen möglichen Farben - rot, gelb, orange. Braucht einen sonnigen, geschützten Platz. Kann ganzjährig geerntet werden (außer im Winter), am besten, wenn die Blätter noch jung sind.

Lollo rosso: Salatpflanze mit rotbraunen, gekräuselten Blättern. Ein zumindest teilweise sonniger Platz ist ideal. Kann schon sechs Wochen nach der Aussaat geerntet werden. Am besten in Etappen säen, damit nicht alle Köpfe auf einmal erntereif sind und immer Nachschub da ist.

Grünkohl: Große, dunkelgrüne, gekräuselte Blätter. Braucht nährstoffreichen Boden. Kann von Spätherbst bis in den Frühling hinein geerntet werden.
 

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