Rau, aber schön

Rau, aber schön

Ich habe Max Goldts Rat befolgt und aus dem Fenster geschaut – und festgestellt, dass der Winter durchaus auch seine schönen Seiten hat. Der ansonsten berüchtigte englische Nebel trägt übrigens sehr dazu bei. Denn er hat, zusätzlich zum Schnee, der in den letzten Tagen gefallen ist, auf Bäumen, Büschen, Halmen und Spinnennetze eine Schicht überaus attraktiven Raureifs hinterlassen.

Nur unter ganz besonderen Bedingungen entstehen solche Kunstwerke. Auf Wikipedia wird das folgendermaßen erklärt: Raureif ist ein fester Niederschlag, der sich aus unterkühlten Wassertropfen von leichtem Nebel oder direkt aus dem in der Luft enthaltenen Wasserdampf durch Resublimation bildet. Hierfür ist eine sehr hohe relative Luftfeuchtigkeit von über 90 % und eine Lufttemperatur von unter −8 °C nötig. Die entstehende Wärme wird dabei durch Konvektion an die umgebende Luft abgegeben, daher erhöht Wind die Bildung von Raureif. Der Wind darf aber auch nicht zu stark sein, da er sonst die empfindlichen Strukturen zerstören würde. Es entstehen vor allem entgegen der Windrichtung nadelförmige Eiskristalle in Form sechsstrahliger Dendriten, die eine erhebliche Größe und bizarre Formen erreichen können und dabei meist nur langsam wachsen. Raureif wächst gegen den Wind, da die luvseitig ankommende Luft einen höheren Feuchtigkeitsgrad als im Lee in sich trägt. Das Phänomen der Entstehung von Raureif tritt vergleichsweise selten auf und wird oftmals mit Reif oder Raufrost verwechselt, für die es eine Art Zwischenstadium darstellt. Eine besondere Form des Raureifs sind Eisblumen.

Sehr interessant, finde ich, aber mehr noch als die physikalischen Besonderheiten beeindruckt mich die Schönheit des Naturphänomens. Vielleicht haben Sie ja Glück, und sehen Ähnliches, wenn Sie aus dem Fenster schauen. Wenn nicht, geben Ihnen diese Fotos vielleicht eine kleine Vorstellung. Ein schönes, winterliches Wochenende wünsche ich Ihnen!

(Fotos: A.Schweizer)

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