FFF - Gartengestaltung Teil 1

FFF - Gartengestaltung Teil 1

Form follows function – dieser berühmte Ausspruch des amerikanischen Bildhauers Horatio Greenough wurde bekanntlich einer der Leitsätze der modernen Architektur. Doch nicht nur für das Entwerfen von Gebäuden gilt der Grundsatz, dass sich die Form nach der Funktion richtet, sondern er kann auch auf die Gartengestaltung übertragen werden.

Entsprechend sollte man zuerst entscheiden, welche Ansprüche der Garten erfüllen soll. Denn ein Garten ist nicht nur einfach „das Grün rund ums Haus“, sondern ein Lebensraum. Eine Familie mit Kindern möchte vermutlich eine größere Rasenfläche, auf der gespielt und gebolzt werden kann. Wer erst abends nach Hause kommt, möchte vielleicht eine Sitzecke, in der er die Abendsonne genießen kann. Wer sich dagegen meist um die Mittagszeit im Garten aufhält, ist vielleicht froh über in schattiges Plätzchen. Wer gern und oft mit Freunden grillt, braucht genügend Raum für Tisch und Stühle, die so platziert werden können, dass die Besucher nicht durchs Beet laufen müssen, wenn Sie mal zur Toilette müssen. Und Naturliebhaber (wie der Mann und ich) sollten außer an Nektar für die Insekten auch an Deckung für die Vögel und das Ausheben eines Teichs denken.

Der erste wichtige Schritt bei der Gestaltung ist also, sich darüber klar zu werden, welche Funktion der Garten erfüllen soll, unabhängig von seiner Größe, Lage oder Beschaffenheit – damit sich alle regelmäßigen Benutzer damit wohlfühlen und zu ihrem Recht kommen.

Hier einige Beispiele für Gartenprototypen:

Für Ästheten: Der formale Garten

  • - Gerade Linien und symmetrische Anordnungen.
  • - In Form geschnittene Hecken, angelegte Wege, durch Buchsbaumhecken eingefasste Beete und eyecatcher in Form von Skulpturen oder dekorativen Töpfen sind weitere typische Merkmale eines formalen Gartens.
  • - Sicht- und Wegachsen machen den Garten übersichtlich und ordentlich, klare Strukturen herrschen vor.
     

Für Familien: Der Spielgarten

  • - Platz zum spielen, bolzen, Dreirad fahren sowie Strapazierfähigkeit sind gefragt bei einem Garten für Familien mit Kindern.
  • - Deshalb: Eine große Rasenfläche (robustes Gras!) ist wichtig.
  • - Eventuell Platz für den Sandkasten / das Trampolin / die Schaukel.
  • - Empfindliche Blumen werden es hier schwer haben, aber  es spricht nichts gegen ein Beet, in dem die Kinder Sonnenblumen oder Gemüse selbst ziehen können.
  • - Eine ausreichend große Sitzecke nah am Haus.
     

Für Naturliebhaber: Der wildlife garden

  • - Ein naturnaher Garten braucht nur eine kleine oder gar keine Rasenfläche.
  • - Wichtiger ist eine Vielzahl an nektar- und pollenreichen Pflanzen für die Insekten.
  • - Beerentragende Büsche und Sträucher für die Vögel sowie Bäume und Büsche, die den Vögeln Deckung geben.
  • - Ein Teich als Wasserstelle für Vögel und Säugetiere sowie als Lebensraum für Frösche.
  • - Eine Sitzecke / Terrasse, von der aus sich das hoffentlich muntere Treiben im Garten beobachten lässt.
  • - Geschwungene Linien und asymmetrische Anordnung.
     

Für Selbstversorger: Der Gemüse-/Cottage-Garten

  • - Eine Mischung aus Gemüse- und Blühpflanzen macht auch einen Nutzgarten attraktiv
  • - Blühpflanzen kommen außerdem auch den Nutzpflanzen zu Gute, indem sie Insekten anlocken, die auch die Gemüsepflanzen befruchten und so für eine bessere Ernte sorgen.
  • - Oft sind die einzelnen Beete (Kräuterbeet, Gemüsebeet, Salatbeet, Früchte) durch niedrige Hecken eingefasst, was dem Garten Struktur gibt und die einzelnen Beete besser zugänglich macht.
  • - Struktur verleihen auch Kieswege oder eine Gartenbank.
     

Für Berufstätige: Der pflegeleichte Garten

  • - Je eine Sitzgelegenheit in der Sonne und im Schatten, wo man geschützt vor Blicken sein Feierabendbier oder das Sonntagsfrühstück genießen kann.
  • - Pflanzen, die pflegeleicht sind, aber Farbe in den Garten bringen. Idealerweise sollte dem Auge das ganze Jahr über etwas geboten werden.
  • - Kleine oder gar keine Rasenfläche, das spart das Mähen.
     

Für Gesellige: Der Partygarten

  • - Ausreichend große Flächen für Tische und Stühle und den (vermutlich etwas größeren) Grill.
  • - Daran denken: Im Winter müssen die Gartenmöbel weggeräumt werden, also auch den benötigten Stauraum bedenken – eventuell in einer Gartenlaube.
  • - Eventuell ein fest gemauerter Grill.
  • - Wenn die Sitzflächen durch Pergolen oder Rank- und Kletterpflanzen eingerahmt oder etwas abgesenkt sind, werden sie gemütlicher.
  • - Die Sitzflächen sollten durch Wege mit dem Haus verbunden sein, damit der Gang zur Toilette nicht zum Hindernislauf wird.

 

Die Übergänge sind freilich fließend und – zumindest bei entsprechender Größe der Fläche – können die verschiedenen Elemente auch gemischt werden.

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