Amsel, Drossel, Fink und Star

Amsel, Drossel, Fink und Star

Meistens kommt es anders, und selten als man denkt. Oder so ähnlich. Jedenfalls: Das Ziel, einen Dompfaff anzulocken, wurde bisher verfehlt. Dafür tauchte vor ein paar Tagen unerwarteter Besuch in unserem mittlerweile total verschneiten Garten auf: eine Wacholderdrossel. Vergangene Woche saß sie plötzlich im Apfelbaum und hat seitdem das Grundstück nicht mehr verlassen. Zuerst waren wir etwas besorgt, denn eigentlich sollte Turdus pilaris um diese Jahreszeit in wärmeren Gefilden weilen. Und allein sollte sie auch nicht unterwegs sein, denn Wacholderdrosseln leben eigentlich in kleinen Gruppen.

Vermutlich hat sie aber nur den Anschluss verpasst, als ihre Kollegen im Herbst Richtung Süden flogen. Krank scheint sie jedenalls nicht zu sein, denn sie zeigt großen Appetit auf die Äpfel, die wir für die Amseln hinausgelegt haben, und verwendet große Energie darauf, eben jene Amseln von eben jenen Äpfeln zu verjagen. Was ihr nicht weiter schwer fällt, denn sie ist größer als die Schwarzdrosseln. Aber die Amseln sind in der Überzahl, und wenn eine Drossel gegen sieben Amseln angeht, hält sie das ganz schön auf Trab.

Angefreundet hat sie sich dagegen mit Woody, der Ringeltaube. Woody ist noch einmal eine ganze Ecke größer als die Drossel, aber an Äpfeln nicht interessiert. Das macht ihn offenbar zum idealen Gefährten und die beiden hüpfen einträchtig nebeneinander durch den Schnee. Hoffentlich kommt es nicht irgendwann einmal anders, als sie denkt.

 

Vögel brauchen im Winter Nahrung, Wasser und Schutz vor Kälte und Fressfeinden. Besonders zur Zeit, mit den sehr niedrigen Temperaturen und der teilweise dichten Schneedecke, haben Vögel Schwierigkeiten, etwas zu Fressen zu finden. Deshalb ist jetzt die Winterfütterung angeraten. Aber auch mit einer idealen Bepflanzung können Sie den gefiederten Gesellen helfen, durch die kalte Jahreszeit zu kommen. Denn Beeren sind durch kein Vogelfutter zu ersetzen. Wer mag was?

  • Amseln: Hagebutten, Holunderbeeren, Weiß- und Rotdorn-Beeren, Vogelbeeren sowie die Beeren von Stechpalmen, Efeu und Cotoneaster. Zusätzlich können Sie Äpfel und Birnen füttern, Mehlwürmer, Samen, geraspeltes Fett und Rosinen.
  • Dompfaff: Blaubeeren, Brombeeren, Holunderbeeren, Vogelbeeren sowie die Beeren von Stechpalmen, Efeu und Cotoneaster. Wenn in einem Futtersilo Sonnenblumensamen oder Nigersamen angeboten werden, picken Dompfaffen aber auch gern zu.
  • Grünfink: Grünfinken haben starke Schnäbel und greifen deshalb bei allerlei Beeren gern zu: Blaubeeren, Brombeeren, Holunderbeeren, Weiß- und Rotdorn, Vogelbeeren sowie die Beeren von Stechpalme, Efeu und Cotoneaster.
  • Mönchsgrasmücke: Im Englischen passend zum Aussehen blackcap genannt, mag gern Blaubeeren, Brombeeren, Holunderbeeren, Vogelbeeren sowie die Beeren von Stechpalme, Efeu und Cotoneaster.
  • Rotdrossel: Ein weiteres Mitglied der Drosselfamilie, im Winter in Großbritannien zu finden. Sie mag gern Weiß- und Rotdorn, Stechpalmen- und Efeu-Früchte. Oder Amselfutter (s.o.).
  • Rotkehlchen: Blaubeeren, Holunderbeeren sowie die Beeren von Weiß- und Rotdorn, Efeu und Cotoneaster. Ansonsten freut sich das Rotkehlchen über die gleiche Nahrung wie die Amseln, weshalb sich die beiden oft nicht so recht leiden können.
  • Seidenschwänze: Seit ein paar Wintern werden in England regelmäßig Seidenschwänze gesichtet – zwar war noch keine in unserem Garten, aber was nicht ist, kann ja noch werden. Sie mögen gern die Beeren von Schneebällen, Weiß- und Rotdorn, Cotoneaster, Hagebutten und Liguster. Oder Sie legen Apfel- oder Birnenhälften auf den Rasen.
  • Singdrossel: Alles, was ihre Verwandten, die Amseln, auch mögen.
  • Stare: Stare fressen so gut wie alle Beeren, dazu Äpfel, Birnen, Rosinen, Haferflocken und Mehlwürmer.
  • Wacholderdrossel: Alles, was Amseln mögen. Und dazu noch Wacholderbeeren.

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