Glaube, Liebe, Hoffnung. Eine Glocke entsteht

Besuch einer Glockengießerei
Wie macht man eine Kirchenglocke?
Sie sind Musikinstrumente und Bestandteil der Liturgie. Sie sind ein Kulturgut. Und tatsächlich werden die Gussformen für Glocken aus Bronze auch immer noch eingegraben. Bei der Herstellung braucht man alles: Glaube, Liebe - und Hoffnung, dass der Guss gelingt.

Warum uns das 2017 wichtig war: Mit diesem Auftrag habe ich so etwas wie einen Fels in der Brandung der alltäglichen Nachrichten und Berichterstattung erlebt: Ich bekam Einblick in ein uraltes Handwerk mit ganz eigener Tradition. Das Musik- (und liturgische) Instrument, das dabei entsteht, überdauert viele Jahrhunderte. Und auch in der Herstellung folgt es eigenen Zeitläufen: Mehrmals mussten Fotograf Severin Wohlleben und ich in die Gießerei fahren, um nur annähernd einen Eindruck davon zu bekommen, was alles dazu gehört, eine Bronzeglocke zu fertigen. Für mich war das wie ein Eintauchen in eine andere Welt, in der andere zeitliche Strukturen gelten. Und in der die allerkleinsten Details größte Auswirkungen haben können. Tief beeindruckt hat mich aber vor allem, dass tatsächlich diese drei Dinge eine wirklich große Rolle spielen: Glaube (als Basis), Liebe (zu Handwerk und Material) und Hoffnung (dass alles gelingt und das Handwerk nicht ausstirbt)! - Claudius Grigat, Redakteur bei evangelisch.de

Dieser Artikel wurde erstmals am 26.10.2017 veröffentlicht.

Der evangelische Familienbetrieb Rincker gießt seit dem Jahr 1590 Glocken auf traditionelle Weise, in Sinn bei Wetzlar. Bis eine Glocke fertig ist, dauert es dabei viele Monate. Evangelisch.de hat den langen Weg vom Auftrag bis zum ersten Glockenschlag in Bild und Ton festgehalten.