Nach langer Suche: "Sea-Watch 4" darf Hafen in Palermo anlaufen [1]
©epd-bild-Thomas Lohnes
Hoffnung für die Geflüchteten auf der "Sea-Watch 4": Dem Rettungsschiff wurde für den morgigen Mittwoch ein sicherer Hafen in Palermo zugesagt.
Große Freude heute Morgen auf den Decks der "Sea-Watch 4". Das Warten hat ein Ende! Die italienischen Behörden haben dem Rettungsschiff einen sicheren Hafen in Palermo zugesagt. Voraussichtlich am morgigen Mittwochmittag wird die Crew der "Sea-Watch 4" die 353 Geretteten an Italien übergeben.
Constanze Broelemann, Jahrgang 1978, leitet die Graubündner Redaktion der evangelisch-reformierten Zeitung in Chur. Die Zeitung "reformiert" ist die auflagenstärkste evangelische Zeitung in der Schweiz. Außerdem arbeitet sie in Teilzeit im Pfarramt in der Schweiz und macht schwerpunktmäßig Konfirmandenarbeit.
[2]Doch sofort wird es für die Nord-, West- und Ostafrikaner noch nicht an Land gehen. Zunächst werden sie via kleiner Boote auf eine eigens dafür gecharterte Fähre gebracht. Dort müssen sie nach einer vermutlich 14-tägigen Quarantäne einen Corona-Test machen.
Ebenso werden wir, die als Crew und Begleiter*innen an Bord der "Sea-Watch 4" sind, noch an Bord bleiben müssen, um erneut in Quarantäne zu gehen.
Nichtsdestotrotz: Die Erleichterung ist groß, dass diese Mission und diese Reise für alle bald zu Ende ist. Ich habe Tränen in den Augen einiger Crewmitglieder gesehen. Gäste und Crew umarmten sich: " Good Job", "Thank you", "Merci" hieß es von allen Seiten.
Heute Abend wird wohl noch ein bisschen getanzt. Gut, dass die "Sea-Watch 4" nun einen Hafen hat, viel länger wäre die Situation auch nicht mehr gut tragbar gewesen.