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Protestbrief: Mehr Rüstung löst keins der großen Weltprobleme [1]

Über 200 Vertreter der evangelischen Kirche haben laut einem Bericht der "Berliner Zeitung" einen Brief an Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) geschrieben. Dieser enthalte die Bitte, die Bundeswehr nicht weiter aufzurüsten, berichtet die Zeitung. Viele Unterzeichner kämen aus Ostdeutschland. Hintergrund sei eine Erklärung von der Leyens, wonach sie dem Bundestag "einen 130-Milliarden-Euro-Plan für die Zeit bis 2030 vorgelegt" habe, "der das Minimum von dem ist, was wir brauchen".
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen

Foto: dpa/Patrick Seeger

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen spricht in der Robert-Schumann-Kaserne in Müllheim.

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) spricht am 11.09.2017 in der Robert-Schumann-Kaserne in Müllheim (Baden-Württemberg) beim Besuch der deutsch-franzö†sischen Brigade zu den Journalisten. Im Hintergrund steht ein Panzer "Fuchs". Die Ministerin gab bekannt, dass in den nächsten Jahren 50 Millionen Euro in den Standort Müllheim flieflen sollen. Foto: Patrick Seeger/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++

In dem Brief heiße es: "Wir sind Christen und möchten Sie als Christin, als Frau und als Mutter fragen, wie Sie eine solche Forderung verantworten können in einer Zeit, da nahezu eine Milliarde Menschen an Hunger und Unterernährung leiden, große Armuts-Fluchtbewegungen das internationale Zusammenleben belasten und der Schutz der bedrohten Umwelt viel größere Anstrengungen erfordert als bisher."

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Keinem der großen Weltprobleme sei durch noch mehr Rüstung und durch noch größere Armeen beizukommen, schreiben die Autoren. Im Gegenteil sei in vielen Teilen der Welt sichtbar, wie gerade dadurch bestehende Konflikte verschärft und verlängert würden. Außerdem würden die durch Militärausgaben gebundenen Mittel dem Einsatz gegen Hunger und Elend entzogen.

Geschrieben wurde der Brief von den Pfarrern Klaus Galley, Almuth Berger und Siegfried Menthel aus Berlin und Eichwalde. Zu den Mitunterzeichnern zählen nach Angaben der Zeitung unter anderem Friedenspreisträger Friedrich Schorlemmer, Ruth Misselwitz und Heino Falcke.

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Quelle: 
epd

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