Prozess wegen Zerstörung von Kulturgut in Timbuktu eröffnet [1]
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Ahmad al-Faqi al-Mahdi
dpatopbilder epa05506539 Suspected Islamist militant Ahmad Al Faqi Al Mahdi (C) appears at the International Criminal Court (ICC) in The Hague, Netherlands, 22 August 2016, at the start of his trial on charges of involvement in the destruction of historic mausoleums in the Malian desert city of Timbuktu. Prosecutors allege that Al Mahdi was a member of an al Qaida-linked occupying force that destroyed most of Timbuktu's World Heritage-listed mausoleums in 2012. Others are not identified. EPA/PATRICK POST / POOL +++(c) dpa - Bildfunk+++
Die Ankläger des Internationalen Strafgerichtshofs werfen Ahmad al-Faqi al-Mahdi vor, 2012 zehn historische Gebäude in der Wüstenstadt zerstört zu haben. Es ist das erste Mal, dass das Gericht ein derartiges Kriegsverbrechen verfolgt. Sollte der Angeklagte wie angekündigt ein umfassendes Geständnis ablegen, soll in wenigen Monaten ein Urteil fallen.
Al-Mahdi war den Anklägern in Den Haag zufolge Mitglied der islamistischen Miliz Ansar Dine. In Timbuktu soll er die Zerstörung von neun Mausoleen und einer Moschee organisiert haben. Die heiligen Stätten waren Teil des Weltkulturerbes der Unesco. Die Stadt am südlichen Rand der Sahara war im 15. und 16. Jahrhundert ein Zentrum des Islam. Der Strafgerichtshof verfolgt Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen. Seit der Eröffnung des Gerichts 2002 wurden vier Urteile gesprochen. Die Höchststrafe, die die Richter in Den Haag verhängen können, sind 30 Jahre Haft und in Ausnahmefällen lebenslang.