Berliner Uni sagt Trans-Vortrag ab

Transgender Symbol
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An der Humboldt-Universität sollte Biologin Marie-Luise Vollbrecht einen Vortrag über Geschlechter halten. Nach Protesten gegen die Doktorantin verschob die Uni die Veranstaltung.
Wissenschaftsfreiheit
Berliner Uni sagt Trans-Vortrag ab
Nachdem die Berliner Humboldt-Universität einen Vortrag einer umstrittenen Trans-Kritikerin abgesagt hat, ist die Aufregung groß. Der Uni-Präsident fürchtete um die Sicherheit bei ausufernden Protesten gegen die Biologin.

Die Berliner Doktorandin und Verhaltensbiologin Marie-Luise Vollbrecht forscht sonst über Fische. An der Humboldt-Universität sollte sie am Wochenende einen Vortrag bei der Langen Nacht der Wissenschaft über Geschlechter halten. Zuvor hatte sie sich bereits gegen eine geschlechtliche Vielfalt geäußert. Protestierende bezeichneten sie als "Transfeindlich".

Nachdem gegen den Vortrag im Vorfeld massiv protestiert worden sei, sagte die Uni den halbstündigen Vortrag ab. Das Wort "gecancelt" machte in den sozialen Medien die Runde. Der Präsident der Universität Peter Frensch begründete den Schritt in einem Interview des Deutschlandfunks. Er sorgte sich, dass die Sicherheit auf der geplanten Veranstaltung nicht gewährleistet gewesen sei. Die Uni habe demnach befürchtet, dass vor Ort "50 bis 100 Aktivisten" die Durchführung der Veranstaltung stören würden. Auch habe man mit einer gleichgroßen Gruppe von Gegnern der Aktivisten gerechnet. Mit der Absage wollte man verhindern, dass unbeteiligte Besucher und Familien in eine mögliche "psychische Auseinandersetzung" reingezogen werden. 

Jetzt stehe aber ein Nachholtermin in der kommenden Woche fest. Der Vortrag der Wissenschaftlerin hatte den Titel: "Geschlecht ist nicht (Ge)schlecht, Sex, Gender und warum es in der Biologie zwei Geschlechter gibt."

Vielfalt der Geschlechter wird im Blog "Kreuz & Queer" auf evangelisch.de thematisch erläutert.