Frauentag wird gesetzlicher Feiertag

Starke Frau
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Frauenpower - der Internationale Frauentag wird nun gesetzlicher Feiertag in Mecklenburg-Vorpommern.
Mecklenburg-Vorpommern
Frauentag wird gesetzlicher Feiertag
Nach Berlin erhebt Mecklenburg-Vorpommern als zweites Bundesland den internationalen Frauentag (8. März) zum gesetzlichen Feiertag. Für die Änderung des Feiertagsgesetzes stimmten am Dienstag SPD, Linke und Grüne im Schweriner Landtag. Kritik kam von Wirtschaftsvertretern. 

Es sei ein "Beschluss für mehr Gleichberechtigung, für mehr Gleichstellung, für die Frauen und alle Menschen in unserem Bundesland", teilte die gleichstellungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Mandy Pfeifer, mit. Die gleichstellungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Elke-Annette Schmidt, sagte: "Das Ziel der Geschlechtergerechtigkeit, wofür der 8. März steht, ist auch ein wichtiges Zeichen der Demokratie."

Pfeifer entgegnete der Kritik am Dienstag: "Ein weiterer Feiertag tut gut: für die sogenannte Work-Life-Balance als ein immer wichtiger werdender Standortfaktor und für die Beschäftigten, um einfach mal Kraft zu tanken am Feiertag."

Schmidt sagte, ein Feiertag nutze allen in der Gesellschaft zur Pflege sozialer Kontakte und für gemeinsame Unternehmungen. "Er stärkt den sozialen Kitt, unterstützt die Gesundheit und das Wohlbefinden aller." Beide wiesen darauf hin, dass Mecklenburg-Vorpommern zu den Bundesländern mit den wenigsten Feiertagen gehöre.

Der Präsident der IHK zu Schwerin, Matthias Belke, kritisierte den Landtagsbeschluss. Er nehme "mit Entsetzen" zur Kenntnis, dass die Empfehlung aus der Wirtschaft, das Vorhaben zumindest auf 2025 zu verschieben, offensichtlich nicht in der Landespolitik angekommen sei.

"Dass die Unternehmen teils existenzbedrohenden Belastungen durch die Corona-Pandemie, fehlende Fachkräfte, aktuelle Lieferengpässe und extremen Energiepreissteigerungen ausgesetzt sind, scheint für die Regierungskoalition dabei nicht relevant zu sein", so Belke. Der neue Feiertag werde das reale Bruttoinlandsprodukt um rund 60 Millionen Euro pro Jahr reduzieren, so der IHK-Präsident.

Mecklenburg-Vorpommern ist nach Berlin das zweite deutsche Bundesland, das den internationalen Frauentag zum gesetzlichen Feiertag erhebt.