Diakonie will in 15 Jahren klimaneutral sein

Schilder und Plakate von Klimaktivisten
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Diakonie-Ziel: ab 2035 klimaneutral zu sein
Leitlinien zum Umweltschutz
Diakonie will in 15 Jahren klimaneutral sein
Hilfswerke orientieren sich an den UN-Nachhaltigkeitszielen
Mit neuen Nachhaltigkeitsleitlinien wollen die evangelischen Hilfswerke künftig einen größeren Beitrag für die soziale und ökologische Gestaltung von Gesellschaft, Wirtschaft und Gesundheitssystem leisten.

Die Konferenz Diakonie und Entwicklung hat am Donnerstag sogenannte Nachhaltigkeitsleitlinien für die Diakonie verabschiedet. Wichtige darin benannte Handlungsfelder sind Immobilien, Liegenschaften und Wohnen, Mobilität, Land und Forstwirtschaft, nachhaltige Kapitalanlagen sowie eine Beschaffung, die Menschen- und Arbeitsrechte achtet und Ressourcen schont, wie die Diakonie mitteilte. Sie verpflichtet sich zusätzlich, bis spätestens 2035 selbst klimaneutral zu sein.

Zudem wählten die Delegierten die Spitze des höchsten beschlussfassenden Gremiums des Evangelischen Werks für Diakonie und Entwicklung (EWDE) neu. Vorsitzende des Aufsichtsrates wurde die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Beate Hoffmann. Die neue Vorsitzende der Konferenz ist Johanna Will-Armstrong. Sie ist zugleich Vorstand der von Bodelschwinghschen Stiftung Bethel. Zuvor hatten diese Ämter der frühere Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge, und die ehemalige Leitende Pfarrerin der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen, Angelika Weigt-Blätgen, inne.

Mit den Nachhaltigkeitsleitlinien geben das Evangelische Werk für Diakonie und Entwicklung und die Diakonie Deutschland die Empfehlung an ihre Mitglieder, ihr Handeln an den UN-Nachhaltigkeitszielen zu orientieren und selbst einen Beitrag zu deren Umsetzung zu leisten. „Wir sind aus Überzeugung gerne ein Teil der Lösung und wollen aktiv mitwirken an einem pandemiefesten Sozialstaat, der alle Menschen mitnimmt und keine neuen sozialen Verliererinnen und Verlierer schafft“, sagte Diakoniepräsident Ulrich Lilie.

Jetzt müsse die Chance ergriffen werden, um das Gesundheitssystem und das Wirtschafts- und Gesellschaftsmodell auch im Zuge der Digitalisierung sozial und umweltfreundlich zu gestalten, sagte Lilie weiter. Als kirchliche Akteurinnen und Akteure wollten die diakonischen Einrichtungen „engagiert und professionell zu einem echten Weltzukunftsvertrag beitragen, so dass unsere Erde für alle Menschen dieser und künftiger Generationen lebenswert ist und bleibt“.

Die Präsidentin von „Brot für die Welt“ und der Diakonie Katastrophenhilfe, Dagmar Pruin, ergänzte, die jahrzehntelangen Erfahrungen und der enge Austausch mit Partnerorganisationen hälfen dabei, Herausforderungen in Fragen von Klima, Ernährung oder auch Gesundheit konkret und wirksam zu begegnen. Nun solle an Regierungen weltweit appelliert werden, Aktionspläne zu erstellen, in denen sie verbindlich festhalten, mit welchen konkreten Schritten sie die UN-Ziele erreichen wollen.

Die Konferenz Diakonie und Entwicklung tagte in Wolfsburg. Sie ist das höchste beschlussfassende Gremium des EWDE. Die 112 Delegierten beschließen über allgemeine Grundsätze der diakonischen Arbeit sowie der Entwicklungsarbeit und der humanitären Hilfe.