Eritreische Regierung beschlagnahmt konfessionelle Schulen

Eritreische Regierung beschlagnahmt konfessionelle Schulen

Frankfurt a.M., Asmara (epd). Die eritreischen Behörden haben laut Medienberichten mehrere konfessionelle Schulen beschlagnahmt. Die katholische Kirche, weitere christliche Glaubensgemeinschaften und muslimische Gruppen hätten am Dienstag eine entsprechende Anordnung erhalten, berichtete der britische Sender BBC. Staatliche Sicherheitskräfte seien bereits in den Schulen, um eine Übergabe einzufordern. Insgesamt seien sieben Einrichtungen von der derzeitigen Maßnahme betroffen. Die Schülerinnen und Schüler stammen demnach weitgehend aus armen Familien.

Die Regierung beruft sich laut BBC auf eine Vorschrift aus dem Jahr 1995, die die Tätigkeit der religiösen Einrichtungen beschränkt. Im Juni hatten die Behörden bereits alle Gesundheitszentren der katholischen Kirche enteignet, insgesamt 40 Kliniken und Krankenstationen. Laut dem Sender blieben dadurch Tausende Patienten ohne medizinische Versorgung.

Die eritreischen Behörden sind in den vergangenen Monaten wiederholt gegen Christen vorgegangen. Unter anderem wurden mehrere orthodoxe Mönche festgenommen, die die Behörden wegen Einmischung in Kirchenangelegenheiten kritisiert hatten. Die UN-Sonderberichterstatterin Daniela Kravetz hatte im Juni die eritreischen Behörden aufgerufen, Freiheit von Religion und Kirche zuzulassen.