Bischöfe verurteilen antisemitische Tendenzen in der Gesellschaft

Bischöfe verurteilen antisemitische Tendenzen in der Gesellschaft

Köln (epd). Die katholischen Bistümer in Nordrhein-Westfalen zeigen sich besorgt über antisemitische Tendenzen in der Gesellschaft. Man nehme mit Bestürzung wahr, dass "sich die gesellschaftliche Stimmung in Deutschland im besorgniserregenden Maße wandelt", erklärten die Erzbischöfe und Bischöfe von Köln, Paderborn, Aachen, Essen und Münster in einem am Freitag veröffentlichten gemeinsamen Grußwort zum jüdischen Neujahrsfest (Rosch Haschana). "Wir erleben, dass sich Hass und Feindschaft auch gegen Juden häufiger in der Öffentlichkeit manifestieren."

Christlicher Glaube und Fremdenhass schließen sich ihrer Ansicht nach aus: "Als Christinnen und Christen treten wir dafür ein, dass kein Mensch aufgrund seiner Religion oder seines kulturellen Hintergrundes beleidigt, beschimpft, benachteiligt, ausgegrenzt oder gar verfolgt wird." Die Erzbischöfe und Bischöfe wünschten den jüdischen Gemeinden in NRW, ein "von Herzen ein gesegnetes, glückliches und gutes neues Jahr 5780".

Juden in der ganzen Welt feiern von Sonntagabend an drei Tage lang das jüdische Neujahrsfest "Rosch Haschana". Damit beginnen die wichtigen Feste im jüdischen Jahr. An Rosch Haschana, übersetzt das "Haupt des Jahres", feiern die Juden den Anfang der Schöpfung. Nach jüdischer Zeitrechnung beginnt am 29. September das Jahr 5780.