Ein Jahr nach Krieg: Aktivisten zu Besuch in Gaza

Ein Jahr nach Krieg: Aktivisten zu Besuch in Gaza
86 internationale Friedensaktivisten halten sich zu einem Solidaritätsbesuch im Gazastreifen auf. Die ägyptischen Behörden hatten den Aktivisten in der Nacht zum Donnerstag die Einreise in das blockierte Palästinensergebiet erlaubt. Sie sind Teil einer Gruppe von mehr als 1000 Friedensaktivisten, die seit einigen Tagen in Kairo festsitzt. Ägypten wollte nicht der ganzen Gruppe die Einreise gestatten.

Unter den in Gaza eingetroffenen Aktivisten seien US-Amerikaner, Briten, Franzosen und Japaner, sagte der Sprecher eines Komitees gegen die Gaza-Blockade, Hamdi Schaath. Die 85 Jahre alte Holocaust- Überlebende Hedy Epstein sei in Kairo zurückgeblieben, weil sie sich nicht gut fühlte, sagte Tighe Berry, Sprecher der Gruppe.

Der Besuch findet ein Jahr nach dem 23-tägigen Gaza-Krieg statt, bei dem etwa 1400 Palästinenser getötet und mehr als 5000 verletzt wurden. Die Gruppe will ihre Solidarität mit der Zivilbevölkerung und ihren Protest gegen die seit mehr als drei Jahren andauernde Blockade des Gazastreifens ausdrücken.

Treffen mit Hamas-Vertretern

Die Aktivisten wollen sich mehrere Tage lang in Gaza aufhalten, dabei Hamas-Repräsentanten treffen und von israelischen Angriffen beschädigte Gebäude besichtigen. Am Donnerstagnachmittag wollte die Gruppe gemeinsam mit Hunderten von Palästinensern an einer Demonstration am Eres-Grenzübergang zu Israel teilnehmen. Auch auf der israelischen Seite der Grenze sind Protestaktionen geplant.

Nach der Entführung des israelischen Soldaten Gilad Schalit durch militante Palästinenser unter Hamas-Kommando am 25. Juni 2006 hatte Israel Sanktionen gegen den Gazastreifen verhängt. Nach dem Putsch der Hamas im Juni 2007 wurden diese weiter verschärft. Angesichts des anhaltenden Raketenbeschusses aus dem Gazastreifen verhängte Israel eine fast vollständige Blockade des Gebiets. Diese soll erst nach einer Freilassung Schalits gelockert werden.

dpa