„Deutschland kann und muss mehr tun“

„Deutschland kann und muss mehr tun“
„Deutschland kann und muss mehr tun“, sagte die Direktorin von „Brot für die Welt“, Pfarrerin Cornelia Füllkrug-Weitzel am Samstag (12.12.) vor Journalisten. An der UN-Klimakonferenz beteiligen sich die evangelischen Bischöfe aus Westfalen, Schleswig-Holstein und Württemberg sowie die Direktoren und Vorstände von „Brot für die Welt“ und Evangelischem Entwicklungsdienst (EED).
12.12.2009
nrw.evangelisch.de / tig

„Wir unterstützen ausdrücklich das Ziel der deutschen Regierung, die Treibhausgas-Emissionen Deutschlands bis 2020 um mindestens 40 Prozent gegenüber 1990 zu vermindern“, erklärte der westfälische Präses Alfred Buß (Bielefeld). Gleichzeitig forderte er, die Bundesregierung müsse auf die Europäische Union einwirken: „Sie muss jetzt alles daransetzen, damit sich die EU auf das gemeinsame Ziel festlegt, ihre Emissionen bis 2020 um wenigstens 30 Prozent zu reduzieren.

Die Folgen des Klimawandels sind teuer, betonte Präses Buß: „Und sie treffen vor allem die Ärmsten, die sie am wenigsten verursacht haben.“ Pro Jahr seien mindestens 100 Milliarden Euro notwendig, um die Klima-Schäden in den Entwicklungsländern auszugleichen. Deshalb sei es nach dem Verursacherprinzip nur fair, den deutschen Beitrag für Klimafinanzierung in Entwicklungsländern ab 2013 auf sieben Milliarden Euro jährlich aufstocken - und zwar nicht als Entwicklungshilfe, sondern zusätzlich zu den Mitteln für Entwicklungszusammenarbeit. „Es geht hier nicht um Almosen, sondern um Gerechtigkeit“, sagte der Theologe. Maßstab dieser Gerechtigkeit sei „unser Anteil an den globalen Emissionen und unsere wirtschaftliche Leistung. Ohne diese praktizierte Gerechtigkeit drohen die Klimaverhandlungen in Kopenhagen zu scheitern.“

Glaubwürdig handeln und das Taktieren aufgeben

Bischof Gerhard Ulrich (Kiel) von der Nordelbischen Kirche ergänzte: „Nur wenn wir jetzt glaubwürdig vorangehen und das Taktieren aufgeben, schaffen wir auch in den Entwicklungs-und Schwellenländern das erforderliche Vertrauen, dass diese sich ebenfalls zum Klimaschutz verpflichten.“

„Für die Menschen in Ozeanien ist der Klimawandel durch den Meeresspiegelanstieg zur greifbaren Existenzbedrohung geworden. Wenn Zehntausende ihr Zuhause verlieren und umsiedeln müssen, dann erwarten sie hierfür eine angemessene Entschädigung, die mit Entwicklungshilfe nichts zu tun hat“, so Fei Tevi (Fidji), der Generalsekretär der ökumenischen Pazifischen Kirchenkonferenz.

Kampagne: www.countdowntocopenhagen.de

Blog: http://blog.countdowntocopenhagen.de