Fußballturnier der Religionen geht in die Geschichte ein

Fußballturnier der Religionen geht in die Geschichte ein
„Jetzt sind Sie Teil der deutschen Geschichte“, empfing Dr. Dietmar Preißler, Sammlungsdirektor des Hauses der Geschichte in Bonn, jetzt den Dortmunder Pfarrer Friedrich Stiller. Denn Stiller bereicherte die Sammlung auf Wunsch der Museumsleitung um außergewöhnliche Fußballtrikots, die seit 2006 jährlich bei einem Fußballturnier der Religionen in Dortmund zum Einsatz kommen.
26.11.2009
nrw.evangelisch.de / tig

„Anstoß zum Dialog“ steht deshalb auf den rot-blauen und grünen Trikots – rot-blaue Trikots tragen die evangelischen Pfarrer, grüne die Imame. Abseits der offiziellen Kontakte fördert diese sportliche Begegnung zwischen evangelischen Pfarrern und muslimischen Imamen den interreligiösen Dialog und den persönlichen Austausch. Das Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland übernimmt jetzt einige Trikots in die Sammlung des Museums.

„Migration und Integration beschäftigt uns schon lange. Wir freuen uns, erneut Exponate zu bekommen, die aktuelle Diskussionen und Ereignisse anschaulich machen, eine Geschichte erzählen“, betont Preißler. Im Gegenzug schenkte er der Dortmunder Kirche, der Kultusgemeinde und den Moscheevereinen einen Bildband über das Museum.

Initiiert hatten das Fußballmatch der Islam- und Integrationsbeauftragte der Vereinigten Kirchenkreise Dortmund, der evangelische Pfarrer Friedrich Stiller und der Vertreter der DITIB-Moscheegemeinden in Dortmund, Ogün Arpaci.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) würdigte ebenfalls in diesen Tagen den „Anstoß zum Dialog“. „Sie haben mit dem Fußballturnier der Religionen ein öffentliches Zeichen gegen Diskriminierung und Ausgrenzung von Menschen gesetzt“, bescheinigte Präsident Dr. Theo Zwanziger den Dortmunder Akteuren. Ihren Einsatz honorierte er mit 20 T-Shirts und einem Banner mit dem Aufdruck „für Menschenwürde und Toleranz – gegen Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus“.

Auch im nächsten Jahr wird es wieder ein Fußballmatch der Religionen geben, das sich inzwischen zu einem regelrechten Turnier ausgeweitet hat: Nicht nur evangelische Pfarrer treten gegen Imame an. Neben Jugendmannschaften spielen auch Herrenmannschaften der katholischen und evangelischen Kirche, der Moscheevereine und Sportklubs der jüdischen Kultusgemeinde gegeneinander.