Die Deutschen shoppen gern im Netz

Die Deutschen shoppen gern im Netz
Kein Stress, kein Gedränge, gute Preisvergleiche: Die Deutschen kaufen gern online ein. Und bescheren den Händlern damit in diesem Jahr über 20 Milliarden Euro Umsatz. Überraschend: Die eigentlich als Einkaufsmuffel betitelten Männer sind hier aktiver als Frauen.

Die Deutschen nutzen das Internet immer stärker zum Einkaufen. Laut einer Umfrage bestellen bereits 32,5 Millionen Deutsche diverse Waren und Dienstleistungen im Netz. Im Jahr zuvor waren es noch 1,1 Millionen Menschen weniger, wie der Bundesverband des Deutschen Versandhandels (bvh) am Dienstag in Frankfurt auf Basis der Allensbacher Computer- und Technik-Analyse 2009 berichtete. Offenbar sind dabei die als Shopping-Muffel verrufenen Männer im Internet aktiver als die Frauen: Sie stellen mit 17,5 Millionen Kunden noch die Mehrheit.

Einer weiteren repräsentativen Konsumentenumfrage im Auftrag des Verbandes zufolge geben die Menschen online auch immer mehr Geld aus. Der Umsatz wird in diesem Jahr voraussichtlich um 13 Prozent auf 21,8 Milliarden Euro steigen nach 19,3 Milliarden im Vorjahr. Davon entfallen rund 15,4 Milliarden auf Waren und 6,4 Milliarden Euro auf digitale Dienstleistungen wie Musikdateien, Online-Tickets oder private Übernachtungsbuchungen.

Erstmals haben zudem die Warenbestellungen über das Internet wertmäßig mehr als die Hälfte des Versandhandelumsatzes ausgemacht. Bei stabiler Konsumstimmung rechnet der Verband in diesem Jahr mit einem Umsatzplus von 1,7 Prozent auf 29,1 Milliarden Euro für alle Versand- und Online-Händler.

In einer Mitgliederumfrage des Verbandes zeigten sich die Händler überwiegend optimistisch und wollen in den Internethandel weiter investieren. "Die Entwicklung bei Quelle war kein Signal für die Branche", erklärte bvh-Sprecher Oliver Claas. Die Branche differenziere sich immer weiter aus: Klassische Katalogversender gebe es gar nicht mehr und die Zahl der Online-Händler steige stetig. Zunehmend eröffneten auch die Hersteller von Markenartikeln eigene Online-Shops.

dpa