Länder Mittelamerikas wollen gegen Flüchtlingsstrom von Kindern vorgehen

Länder Mittelamerikas wollen gegen Flüchtlingsstrom von Kindern vorgehen
El Salvador, Guatemala und Honduras haben eine Kampagne gestartet, um den anhaltenden Flüchtlingsstrom von Kindern in die USA einzudämmen.

Die Länder wollen verstärkt gegen Schleuserbanden vorgehen, die die Kinder an die US-Grenze bringen, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung, wie die Zeitung "El Mundo" aus El Salvador am Sonntag berichtete. Die Kampagne soll vor allem Eltern ansprechen und über die Gefahren aufklären. Mit Sozialprogrammen sollen Familien Unterstützung bekommen, damit sie nicht eine illegale Migration ihrer Kinder in Erwägung ziehen.

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Seit Jahresbeginn sind etwa 50.000 unbegleitete Kinder an der mexikanisch-US-amerikanischen Grenze angekommen. US-Präsident Barack Obama räumte bereits eine humanitäre Krise ein. Viele Eltern hoffen, dass ihre Kinder in den USA bei Verwandten unterkommen können. Laut US-Recht dürfen Minderjährige aus Mittelamerika nicht ohne Weiteres in ihre Heimatländer zurückgeschickt werden. Sie wohnen dort in völlig überfüllten Notunterkünften.

Die USA machen Druck auf Mittelamerika, das Problem des Flüchtlingsstroms zu lösen. Vor allem die betroffenen US-Bundesstaaten Texas und Arizona haben Alarm geschlagen, weil sie keine Unterbringungsmöglichkeiten für die Kinder mehr haben. US-Vizepräsident Joe Biden hatte in der vergangenen Woche Guatemala besucht und mit der dortigen Regierung nach einer Lösung gesucht. Auch Präsident Obama steht verstärkt unter Druck.

Guatemala, El Salvador und Honduras gelten als die ärmsten Länder Mittelamerikas. Die Bandenkriminalität und der Drogenhandel sind in den vergangenen Jahren stark angestiegen.