Kenias Regierung setzt Polizei nach neuen Anschlägen Ultimatum

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Kenias Regierung setzt Polizei nach neuen Anschlägen Ultimatum
Nach neuen Anschlägen auf zwei Dörfer an der kenianischen Küste mit 22 Toten hat Vizepräsident William Ruto der Polizei ein Ultimatum zur Aufklärung der Vorfälle gesetzt.

Der gesamte Sicherheitsapparat müsse dafür sorgen, die Schuldigen binnen 48 Stunden zu verhaften, sagte Ruto kenianischen Zeitungen vom Montag zufolge in der Region nahe der Ferieninsel Lamu. Andernfalls müssten die Verantwortlichen ihren Dienst quittieren. Bewaffnete Männer hatten am Wochenende die Dörfer Gamba und Hindi im Nordosten Kenias überfallen und Bewohner brutal ermordet. Mehreren wurden die Hände auf den Rücken gebunden, bevor sie erstochen wurden.

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Zu den Anschlägen bekannte sich die somalische Terrorgruppe Al-Shabaab. Polizei und Regierungssprecher machten dagegen lokale Gruppen verantwortlich. Nach Anschlägen in der gleichen Region Mitte Juni hatte Präsident Uhuru Kenyatta von einer Kampagne gegen die Mehrheitsethnie der Kikuyu gesprochen, die aus oppositionellen Kreisen gesteuert werde. Auch damals hatte sich die islamistische Shabaab zu den Anschlägen bekannt. Die Opposition wirft alle Vorwürfe zurück.

Ungeachtet der Spannungen im Land rief der prominenteste Oppositionspolitiker des Landes, Raila Odinga, für Montag zu Großdemonstratationen in der Hauptstadt Nairobi auf. Nach Angaben der Polizei sollten mehr als 15.000 Polizisten Ausschreitungen verhindern. "Saba saba", der 7.7., gilt seit erfolgreichen Demonstrationen gegen die Einparteienherrschaft von Kenias damaligem Präsidenten Daniel arap Moi 1990 als Tag der Bürgerproteste. Demonstrationen der Opposition, die sich gegen den zunehmend autoritären Regierungsstil im Land wendet, waren in den vergangenen Monaten friedlich verlaufen.