Plädoyer für mehr Miteinander mit Muslimen im Ramadan

Plädoyer für mehr Miteinander mit Muslimen im Ramadan
Nordrhein-Westfalens Arbeits- und Integrationsminister Guntram Schneider (SPD) hat zu Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan zu mehr Miteinander von Muslimen und Nichtmuslimen aufgerufen.

"Wir müssen stärker als bisher deutlich machen, die Muslime gehören zu diesem Land", sagte Schneider am Samstagabend in Köln. Die Muslime seien nicht nur akzeptiert, sie seien hier gewollt, betonte der Minister beim Fastenbrechen der Türkisch-Islamischen Union (DITIB).

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Es gebe gute Chancen, in absehbarer Zeit ein rechtliches Gerüst für den Islam in NRW zu erarbeiten, sagte Schneider. Ein offizieller Status des Islam sei wichtig, um auf Augenhöhe miteinander arbeiten zu können. Bislang ist keiner der islamischen Verbände in NRW offiziell als Religionsgemeinschaft oder als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt.

Der SPD-Politiker sagte außerdem, wegen der steigenden Zahl betagter Muslime in Deutschland müsse auch über die Pflege dieser Menschen nachgedacht werden. "Wir werden früher oder später auch einen muslimischen Wohlfahrtsverband in diesem Land haben müssen", erklärte Schneider.

Der DITIB-Vorsitzende, Izzet Er, erinnerte daran, dass der Fastenmonat eine Zeit besonderer Solidarität mit den Notleidenden sei. Der türkische Theologe sagte außerdem, dass die Arbeiten im Gebetsraum der im Bau befindlichen Kölner Zentralmoschee möglichst im Herbst beginnen sollten. Die Aufträge dafür seien vergeben worden.

In diesem Jahr dauert der Ramadan bis zum 27. Juli. Bis dahin sind Muslime aufgefordert, von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang nicht zu essen und zu trinken. Abends wird das Fasten üblicherweise mit einem gemeinsamen Mahl beendet, zu dem auch Gäste eingeladen werden.