Käßmann: Kein Sommermärchen in Brasilien

Käßmann: Kein Sommermärchen in Brasilien
Die Theologin Margot Käßmann glaubt nicht an ein "Sommermärchen" bei der Fußball-WM in Brasilien.

"Ja, wir freuen uns auf fröhliche Spiele. Aber sie sollten keinen bitteren Nachgeschmack zurücklassen", schrieb Käßmann in ihrer Kolumne in "Bild am Sonntag". Viele Brasilianer protestierten dagegen, dass acht Milliarden Dollar für die WM ausgegeben würden, während Millionen Menschen im Land hungerten. In Brasilien lebten 16,2 Millionen Menschen in extremer Armut.

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"Es geht nicht nur um den Ball, der rund ist, sondern auch um Menschen, deren Leben rund sein soll, indem sie Zugang zu Nahrung, Obdach, Bildung und Gesundheitsversorgung haben", unterstrich Käßmann, die im Auftrag der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) als Botschafterin für das Reformationsjubiläum 2017 wirbt.

Zudem sei vieles, was die FIFA dem Land aufgedrückt habe, überhaupt nicht nachhaltig, kritisierte Käßmann. So sei im Amazonasgebiet ein Stadion gebaut worden, das nach den vier WM-Spielen dort niemand brauche.