De Maizière regt Job-Programm für Bundeswehrhelfer an

De Maizière regt Job-Programm für Bundeswehrhelfer an
Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hat den nach Deutschland eingereisten Helfern der deutschen Sicherheitskräfte in Afghanistan stärkere Unterstützung in Aussicht gestellt.

Bei der Arbeitssuche gebe es noch Probleme, sagte de Maizière am Montag in Berlin nach einem Gespräch mit ehemaligen Helfern der deutschen Polizei in Afghanistan. Da müsse etwas getan werden. "Vielleicht werden wir mit der Bundesagentur für Arbeit eine spezielle Vermittlungsaktion starten", sagte der Minister.

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Er regte zudem ein Patenschaftsprogramm für die sogenannten Ortskräfte an. Im Laufe des Afghanistaneinsatzes seien Tausende Polizisten in dem Land gewesen und Hunderttausende Soldaten. Er könne sich vorstellen, dass diese Einsatzkräfte bereit wären, die ehemaligen Helfer bei Alltagsproblemen zu unterstützen.

Deutschland hat zugesagt, besonders gefährdete Ortskräfte, die wegen ihrer Tätigkeit für deutsche Stellen Racheaktionen der Taliban fürchten, aufzunehmen. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums haben bislang mehr als 1.000 Ortskräfte eine sogenannte Gefährdungsanzeige gestellt, 160 davon arbeiteten für die Polizei. 327 Aufnahmezusagen wurden von deutschen Behörden erteilt. Eingereist sind 143 Ortskräfte mit 314 Angehörigen. Im Laufe der Woche sollen 28 weitere Afghanen ankommen.

An dem Gespräch mit dem Minister nahm unter anderem der Übersetzer Munir Khan teil, der nach eigenen Angaben einer der ersten Helfer bei der Polizeiausbildung in Afghanistan war. Er appellierte an die Bundesregierung, auch Anträge früherer Ortskräfte zu prüfen. Sie hätten bislang keine Chance, nach Deutschland auszureisen, sagte er.

Die deutschen Stellen in Afghanistan prüfen Anträge von Ortskräften, die seit dem 1. Januar 2013 bei der Bundeswehr oder der Polizei angestellt waren. Das waren damals rund 1.800. Flüchtlingsorganisationen kritisierten diesen Stichtag. Nach Angaben des Innenministeriums haben aber auch frühere Ortskräfte über die Botschaft die Möglichkeit, ihre Gefährdungslage prüfen zu lassen. Ob dieser Weg allerdings schon einmal erfolgreich war, konnte das Ministerium nicht sagen.