Risse im Berliner Holocaust-Mahnmal

Foto: dpa/Ali Ali
Risse im Berliner Holocaust-Mahnmal
Neun Jahre nach seiner Einweihung gibt es am Berliner Denkmal für die ermordeten Juden Europas weit mehr Schäden als bisher vermutet. Die Reparaturkosten gehen in die zweistellige Millionenhöhe.

Das Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Berlin ist offenbar weitaus maroder als bisher angenommen. 2.200 der ursprünglich 2.711 Stelen des von Peter Eisenman gestalteten Holocaust-Mahnmals sind nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" durch Risse in den hohlen Betonkörpern teils schwer beschädigt. Bei einigen Stelen wird ein Auseinanderbrechen befürchtet, es ist von einem Sicherheitsrisiko die Rede.

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Dem Bericht zufolge ist das Stelenfeld seit mehr als drei Jahren nicht mehr vollständig. Zwei schwer beschädigte Blöcke seien vor Weihnachten 2010 mit einem Kran entfernt und mit einem Lkw ins Aachener Bauforschungsinstitut gebracht worden. Nur eine der beiden Stelen konnte dort repariert werden. Die andere sei zerstückelt worden, um Proben zu analysieren. Seitdem befinden sich auf dem Feld statt 2.711 nur noch 2.710 Stelen.

Um die Besucher zu schützen und beschädigte Stelen zusammenzuhalten, seien nun vorsorglich 380 Stahlmanschetten bestellt worden. In einem vorgerichtlichen Beweisaufnahmeverfahren werden Verantwortlichkeiten ermittelt. Die Reparaturkosten beziffern Experten auf einen zweistelligen Millionenbetrag.