Orthodoxer Patriarch mit "Tutzinger Löwe" geehrt

Orthodoxer Patriarch mit "Tutzinger Löwe" geehrt
Als erster orthodoxer Geistlicher ist der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomäus I., am Sonntag in München mit dem "Tutzinger Löwen" geehrt worden.

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Mit der undotierten Auszeichnung sollte das Engagement des 74-Jährigen für die weltweite Ökumene, die Verständigung über Konfessions- und Völkergrenzen hinweg sowie für die Bewahrung der Schöpfung gewürdigt werden, wie Akademiedirektor Udo Hahn bei der Verleihung sagte. Die Bronzeplastik "Tutzinger Löwe" der Evangelischen Akademie Tutzing wird an Persönlichkeiten überreicht, die für Toleranz und Weltoffenheit eintreten.

Der Beitrag der orthodoxen Kirche zur Ökumene werde viel zu wenig beachtet. "Dabei hat gerade das Ökumenische Patriarchat die ersten Gehversuche der ökumenischen Bewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts wesentlich gefördert", sagte Hahn laut Redemanuskript. Ökumene zeige sich darin, dass Christen sich durch Begegnung auf das Gemeinsame besinnen und die Welt in christlicher Verantwortung mitgestalten. Dazu leiste der griechisch-orthodoxe Patriarch einen wertvollen Beitrag unter durchaus schwierigen Rahmenbedingungen.

Bartholomäus I. ist seit 1991 das Ehrenoberhaupt von weltweit 300 Millionen orthodoxen Christen, sein Amtssitz ist Istanbul. Der Patriarch ist der achte Preisträger des "Tutzinger Löwen". Zu den bisherigen Preisträgern gehören neben anderen Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU), der SPD-Politiker Egon Bahr, die ehemalige FDP-Politikerin Hildegard Hamm-Brücher und der 2007 gestorbene Physiker Carl-Friedrich von Weizsäcker. Die Verleihung fand zum Abschluss des Deutschlandbesuchs von Bartholomäus statt.